Ein junger Afghane wird verdächtigt, seine 17-jährige Freundin getötet zu haben. Nun beginnt die Gerichtsverhandlung.
Das Gerichtsgebäude in Yverdon-les-Bains: ein junger Afghane muss sich hier ab Montag wegen der mutmasslichen Tötung seiner 17-jährigen Freundin verantworten. (Archivbild)
Das Gerichtsgebäude in Yverdon-les-Bains: ein junger Afghane muss sich hier ab Montag wegen der mutmasslichen Tötung seiner 17-jährigen Freundin verantworten. (Archivbild) - sda - Keystone/LAURENT GILLIERON
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Dezember 2019 soll ein junger Mann seine 17-jährige Freundin getötet haben.
  • Nachdem er zunächst ein Geständnis abgegeben hatte, beteuert er nun seine Unschuld.
  • Heute Montag beginnt der Prozess – dem Angeklagten droht eine lebenslange Haft.

Am Montag beginnt der Prozess gegen den jungen Afghanen, der verdächtigt wird, Ende Dezember 2019 seine 17-jährige Freundin am Seeufer in Yverdon-les-Bains VD getötet zu haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Laut seinem Anwalt will er seine Unschuld beteuern.

Der heute 22-jährige Angeklagte muss sich vor dem Kriminalgericht des Bezirks Broye und nördliches Waadtland wegen Mordes beziehungsweise Totschlags verantworten.

Ihm wird vorgeworfen, die Jugendliche, die sich von ihm trennen wollte, erwürgt und ihre Leiche im Schilf in der Nähe der Mündung des Flusses Bey im Schutzgebiet Les Vernes versteckt zu haben. Der Fall hatte im Kanton Waadt und darüber hinaus grosse Betroffenheit ausgelöst.

Angeklagter gab Geständnis ab, beteuert nun seine Unschuld

Der in der Region Lausanne wohnhafte Mann mit einem Ausweis F hatte laut der Waadtländer Kantonspolizei am Tag nach der Entdeckung der Leiche im Januar 2020 zugegeben, das Tötungsdelikt begangen zu haben. In der Folge wurde in seiner Anwesenheit eine Rekonstruktion durchgeführt. Er ist derzeit im Gefängnis La Croisée in Orbe VD inhaftiert.

Das Opfer war ebenfalls afghanischer Herkunft und lebte mit seiner Familie in Baulmes VD. Laut Anklageschrift unterhielt sie seit Anfang 2016 eine Liebesbeziehung mit dem Angeklagten. Ihre Familie, insbesondere ihre Mutter, war mit dieser Romanze «überhaupt nicht» einverstanden, «aufgrund ihres Altersunterschieds, ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrer Kultur», heisst es in dem Dokument der Staatsanwaltschaft.

Der Angeklagte will vor Gericht seine Unschuld beteuern, wie sein Verteidiger Ludovic Tirelli auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Der Prozess soll drei Tage dauern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MutterGericht