Junge wollen nicht in einer anderen Sprachregionen leben
Eine grosse Mehrheit junger Erwachsener zeigt sich für einen befristeten Aufenthalt ausserhalb des Wohnorts offen. Umziehen wollen die meisten aber nicht.
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Das Wichtigste in Kürze
- Eine Jugendbefragung zeigt, dass junge Erwachsene internationale Mobilität schätzen.
- Neun von zehn Befragten planen einen langen Aufenthalt im Ausland.
- Einen Umzug in eine andere Sprachregion halten die meisten aber für unwahrscheinlich.
Ein Sprachaufenthalt, eine Reise mit kulturellem Zweck oder einfach das Leben geniessen. Eine Vielzahl junger Erwachsener hat in der Vergangenheit bereits einen Aufenthalt ausserhalb des Wohnorts gemacht oder plant es zumindest.
Das zeigt eine neue Jugendbefragung von «ch-x», welche die befristete Mobilität junger Erwachsener analysierte.
Ausland für Junge attraktiver als die Schweiz
Was die Aufenthaltsorte betrifft, so gelten andere Sprachregionen in der Schweiz im Vergleich zum Ausland als unattraktiv. Wie die Befragung zeigt, wurden rund 80 Prozent der absolvierten Aufenthalte im Ausland gemacht.
Auch wenn das für Peter Farago, ehemaliger FORS-Direktor, überraschend ist, gäbe es verschiedene Erklärungen dafür. «Ein Grossteil geht in englischsprachige Länder, um sich für die Berufswelt attraktiver zu machen.» Hinzu komme, dass das Reisen heute günstiger sei und viele Junge etwas exotisches erleben wollen.

Kein Umzug in andere Sprachregionen
Trotz der vielen Kurzaufenthalte im Ausland kommt für einen Grossteil der Befragten ein permanenter Umzug nicht in Frage. Jeder fünfte haltet es für wahrscheinlich, in ein anderes Land zu ziehen und jeder zehnte in eine andere Sprachregion.

Farago meint dazu: «Es ist nach wie vor sehr attraktiv, in der Schweiz zu leben.» Früher oder später komme jeder Schweizer wieder gerne zurück ins eigene Land. Hinzu komme, dass die Jungen grösstenteils lokal verankert seien, weshalb die meisten nicht in einer anderen Sprachregion leben wollen.
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Mobilität fördern
Ob Junge mobil sind oder nicht, hängt stark von der Bildung, der beruflichen Situation und den finanziellen Möglichkeiten ab. So haben Studierende eher die Möglichkeit, länger ins Ausland zu gehen, als berufstätige Personen. «Es wäre wünschenswert, dass die Politik die Mobilität fördert», sagt Farago.
Schliesslich sei es für Junge wichtig, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. «Befristete Aufenthalte sind ein wichtiger Punkt der Persönlichkeitsbildung und der Horizonterweiterung», so Farago.