Julen: «Zermatt muss in Zermatter Händen bleiben»
Zermatts Bergbahnen-Chef Franz Julen beklagt, dass die Reise-Quarantäne Millionen gekostet habe. Geld von ausländischen Investoren will er in Zermatt nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Franz Julen spricht sich gegen ausländische Investoren aus.
- Die Omikron-Reise-Quarantäne habe Zermatt Millionen gekostet.
- Das benachbarte Ausland habe davon profitiert.
Der Wintertourismus in der Schweiz steht wegen der steigenden Infektionszahlen und der neuen Omikron-Variante des Coronavirus vor unsicheren Zeiten. Die Hauruck-Übung mit den Quarantäne-Listen hat der Branche laut Zermatter Bergbahnpräsident Franz Julen geschadet.
Die vom Bundesrat verhängte Quarantäne-Pflicht habe allein in Zermatt mit 50 Prozent ausländischen Gästen zu Annullationen von mehreren Millionen Franken geführt. Dies sagte Julen in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung».

Dass der Bundesrat die Quarantäne-Pflicht wieder aufgehoben habe, helfe. Doch der Schaden sei angerichtet. Und das benachbarte Ausland sei zum Handkuss gekommen. Der Aufruhr um das Restaurant «Walliserkanne» habe nur kurzfristig für Schlagzeilen gesorgt.
Beim Ausbau am Klein Matterhorn, der neuen Verbindung zwischen Italien und der Schweiz, sei es wegen des schlechten Wetters zwar zu Verzögerungen gekommen. Die Eröffnung erfolge aber im Frühling 2023. Das sei ein Meilenstein. Touristen, die von Italien nach Paris unterwegs seien, könnten einen Zwischenstopp im Wallis einlegen.
Julen: «Müssen es alleine schaffen»
Auf die Frage, ob vermögende ausländische Investoren bereits angeklopft hätten, sagte Julen, Zermatt solle in Zermatter Händen bleiben. Das gelte nicht nur für die Bergbahnen, sondern auch für die Hotels, die Restaurants und den Einzelhandel.
Die Unabhängigkeit sei die Basis des Erfolges. Dazu müsse Sorge getragen werden. Es gebe grosse Herausforderungen, bei vielen Hotels stehe der Übergang zur dritten Generation an, einige Hotels seien verkauft worden. «Wir müssen es allein schaffen, auch in Zukunft».