In der Schweiz wird in der Erziehung noch immer Gewalt angewendet. 160'000 Kinder werden laut einer neuen Studie von den Eltern mit Ohrfeigen bestraft.
Gewalt Kinder
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll das Paar einen Sklavenhaushalt im Irak und Syrien geführt und mit brutaler Gewalt reagiert haben. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Kinder in der Schweiz erleben elterliche Gewalt.
  • So werden 32'000 Buben und Mädchen mit Gegenständen geprügelt.
  • Doch auch Beschimpfungen und Demütigungen kommen häufig vor.
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Gewalt in der Erziehung gibt es auch in der Schweiz nach wie vor. Das macht eine neue Studie der Universität Freiburg deutlich, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.

Demnach wird hierzulande noch immer jedes zehnte Kind von den Eltern mit Ohrfeigen bestraft. Das sind insgesamt 160'000 betroffene Buben und Mädchen.

Rund 32'000 Kinder erleben elterliche Gewalt mit Gegenständen – beispielsweise mit einem Gürtel. Kalt abgeduscht werden demnach rund 48'000. Und von Schlägen auf den Hintern sind etwa 300'000 betroffen. Noch mehr Kinder und Jugendliche würden von ihren Eltern beschimpft, gedemütigt oder über längere Zeit im Zimmer eingesperrt.

Die Präsidentin der Organisation Kinderschutz Schweiz Yvonne Feri fordert einen Artikel im Zivilgesetzbuch gegen jegliche Gewalt an Kindern. Eltern sollen ihre Kinder ohne körperliche Bestrafungen und anderer Formen von Gewalt erziehen.

Bei der gesetzlichen Verankerung gehen die Meinungen jedoch auseinander. So sprach die SVP zuletzt beispielsweise von einem «Ohrfeigenverbot», das zu einer «Hippie-Erziehung» führe.

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