Der ehemalige IT-Leiter des Zürcher Triemli-Spitals muss sich vor dem Bezirksgericht in Zürich verantworten.
Zürcher Stadtspital Triemli
Das Zürcher Stadtspital Triemli. - Keystone

Ein ehemaliger IT-Leiter des Zürcher Triemli-Spitals muss sich am Mittwoch vor Bezirksgericht Zürich verantworten. Er hatte im Namen des Spitals Geräte im Wert von 3,5 Millionen Franken eingekauft und die Ware – vor allem Festplatten – weiterverkauft. Mit dem Erlös finanzierte er sein Leben und das seiner Freundin.

Der Prozess vom Mittwoch wird im abgekürzten Verfahren geführt, wie aus der Anklageschrift hervorgeht. Das bedeutet, dass der 39-jährige Schweizer Informatiker geständig ist und der Urteilsvorschlag der Staatsanwaltschaft auch zum endgültigen Urteil werden dürfte.

Die Anklage fordert wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und Geldwäscherei eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten. Neun Monate davon soll er absitzen. Die restlichen 27 Monate soll er bedingt erhalten, mit einer Probezeit von drei Jahren. Dazu kommt eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 90 Franken.

Strafe und Rückzahlungsforderungen

Die nächsten Jahre dürften für den Informatiker auch finanziell schwierig werden. Das Spital, respektive die Stadt Zürich, fordern die 3,5 Millionen zurück. Gemäss Anklage anerkennt er die Forderung.

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Die 3,5 Millionen fordert das Spital bzw. die Stadt Zürich zurück. - keystone

Der Beschuldigte arbeitete seit 2006 beim Stadtspital Triemli, zuletzt als Leiter IT-Betrieb und als Stabsmitarbeiter der IT. Zu seinen Aufgaben gehörte auch der Einkauf. Ab dem Jahr 2014 wirtschaftete er dabei im grösseren Stil in die eigene Tasche.

Häuser in der Ukraine finanziert

Dafür bestellte er bei Online-Händlern über 5800 Festplatten und 100 Mobiltelefone. Der Gesamtwert dieser Waren beträgt rund 3,5 Millionen Franken. Geliefert wurde jeweils direkt an seinen Arbeitsplatz oder die Waren kamen ins Zentrallager des Spitals.

Von dort aus verkaufte er die Produkte weiter. Mit dem Geld finanzierte er sein Leben und das seiner Freundin. Auf deren Namen kaufte er sich auch mehrere Häuser in der Ukraine.

Damit beim Spital niemand misstrauisch wurde, fälschte er die rund 70 Rechnungen. Aus den über 5800 Festplatten wurden so Produkte, die in einem Spital wirklich Verwendung gefunden hätten.

Der Beschuldigte habe gewusst, dass keine Einzelkontrolle gemacht werde, nur schon wegen des Umfangs der Warenbestellungen. Zudem hätten sie wegen des jahrelangen Vertrauensverhältnisses keinen Anlass gehabt, seine Angaben anzuzweifeln.

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