Intime Geschichten in 3D: Bündner Kunst wie nie zuvor!
Persönliche Erlebnisse und Entwicklungen stehen im Fokus der diesjährigen Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler.

In der Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler im Kunstmuseum Chur wird heuer ein besonderes Augenmerk auf persönliche Erlebnisse und Entwicklungen gelegt. Viele der zuvor von einer unabhängigen Jury ausgesuchten Werke befassen sich auf verschiedenen Ebenen mit intimen Geschichten. Die verschiedenen Ebenen spielen sich dabei nicht nur in der Reflexion, sondern auch physisch ab.
So wird die betrachtende Person gleich zu Beginn mit Kindheitserinnerungen konfrontiert, denen sprechblasenähnliche Formen aus Keramik gegeben wurden. «Man merkte, dass das Bedürfnis, die eigene Geschichte in einen Bezug zur Welt zu setzen, enorm gewachsen ist», sagte der Kurator Damian Jurt beim Medienrundgang am Freitag.
Viele Werke der insgesamt 49 Kunstschaffenden sind dreidimensional gestaltet. In schwarz-weiss ausgedruckte Blumen wurden beispielsweise zu einem Strauss in 3D gefaltet. Aber auch Audio- und Videoinstallationen sind zu finden.
Kunstpreis des Bündner Kunstvereins
156 Bewerbungen seien eingegangen, hiess es in einer Mitteilung des Kunstmuseums. Aus ihnen suchte eine externe Jury, bestehend aus Kunstexperten und Kunstschaffenden, die Teilnehmenden aus. Daraus wird wiederum eine Siegerin oder ein Sieger gekürt – diese Person erhält dann den Kunstpreis des Bündner Kunstvereins und im Folgejahr eine Einzelausstellung.
In diesem Jahr ist dies der 25-jährige Andrea Todisco aus Rhäzüns GR. Im sogenannten Labor des Museums, einem Raum abseits der Jahresausstellung zeigt der junge Künstler ein Metallgatter, das versucht, einen riesigen Haufen Salz zusammenzuhalten. Es sei ein Sinnbild dafür, dass so etwas lebenserhaltendes und doch auch zerstörerisch wirkendes wie Salz verfliesse und vergänglich sei, so Todisco vor den Medien in Chur.
Die Vernissage startet
Die Jahresausstellung startet am kommenden Sonntag mit einer Vernissage und dauert bis am 28. Januar 2024.