Internationale Fachleute nehmen die ETH unter die Lupe
Die ETH Zürich lässt von externen Fachleuten ihr Verfahren zur Untersuchung von wissenschaftlichem Fehlverhalten überprüfen.

Eine Professorin und ein Professor der ETH Zürich überziehen sich seit Jahren mit Vorwürfen und die kritischen Stimmen zum Verhalten der Hochschule in diesem Zusammenhang reissen nicht ab.
Daher lässt die ETH Zürich nun von externen Fachleuten ihr Verfahren zur Untersuchung von wissenschaftlichem Fehlverhalten überprüfen. Und zwar nicht nur in diesem Fall im Chemielabor, sondern ganz grundsätzlich. Der Konflikt im Chemielabor reicht weit zurück.
Die Professorin und der Professor hatten einst beim selben Doktorvater promoviert und an den gleichen Themen geforscht. Beide beschuldigten sich immer wieder gegenseitig des wissenschaftlichen Fehlverhaltens und die ETH untersuchte diese Anschuldigungen.
Nach einer Vorprüfung entschied sie, dass keine Untersuchung notwendig sei. Doch damit kehrte keine Ruhe ein und der anhaltende Streit beschäftigt inzwischen internationale Forscherkreise. Das Verfahren soll deshalb extern überprüft werden, wie Sprecherin am Montag eine Meldung der «NZZ am Sonntag» bestätigte.
Kein seltener Fall
Meldungen zu wissenschaftlichem Fehlverhalten sind nicht selten. Pro Jahr gehen laut ETH rund 30 Hinweise bei den zuständigen Stellen der Hochschule ein. Dabei geht es etwa um Plagiate, Zitierungen oder falsche Daten. Bestätigt sich der Verdacht, leitet die ETH eine Vorprüfung ein.
Nun will die ETH die Qualität dieses internen Verfahrens überprüfen lassen. Auf Antrag der ETH hat der ETH-Rat dazu ein international besetztes externes Expertengremium eingesetzt, das Vorprüfungen der ETH in den vergangenen fünf Jahre untersuchen soll.