Individualbesteuerung: Warum Heiraten oft teuer bleibt
Die Individualbesteuerung führt bei vielen Paaren mit hohen Einkommen zu steuerlichen Nachteilen. Eine Heirat lohnt sich für sie finanziell oft nicht.

Das Thema Individualbesteuerung beschäftigt viele Paare in der Schweiz. Wer doppelt verdient, zahlt in der Ehe durch die gemeinsame Besteuerung oft deutlich mehr Steuern als im Konkubinat.
Die sogenannte Heiratsstrafe trifft besonders gut ausgebildete, beruflich erfolgreiche Paare, wie Experten betonen. Darüber berichtet das «SRF».
Individualbesteuerung: Hohe Doppelverdiener zahlen drauf
Steuerliche Progression führt dazu, dass die Steuerlast steigt, sobald die Löhne zusammengezählt werden.

Paare mit ähnlich hohen Einkommen können dadurch jährlich Tausende Franken mehr zahlen. Das Geld fehlt dann für Investitionen oder die Altersvorsorge, wie Ökonomen erklären.
Heiratsstrafe im Fokus
Die steuerliche Benachteiligung veranlasst viele Paare, auf das Heiraten zu verzichten oder sich Alternativen zu überlegen. Auch für Familienplanung und Erwerbstätigkeit hat die aktuelle Besteuerungspraxis Folgen.
Wer als Paar weiterhin beide voll arbeitet, trägt die volle Last der Heiratsstrafe. Immer wieder diskutiert der Nationalrat über eine Reform, um die steuerliche Gleichstellung zu verbessern.

Bis jetzt bleibt die Individualbesteuerung für Ehepaare aber eine Ausnahme. Experten fordern eine systemische Lösung, die Paare nicht benachteiligt, wie auch der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Individualbesteuerung: Gesellschaftliche Folgen
Die steuerliche Benachteiligung führt zu gesellschaftlichen Veränderungen. Viele Paare leben unverheiratet zusammen, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Besonders junge, gut verdienende Paare stehen vor der Entscheidung zwischen Tradition und finanzieller Vernunft. Die Debatte um die Individualbesteuerung bleibt aktuell.
Sie zeigt, wie Steuerpolitik das Zusammenleben und die Familienplanung beeinflusst. Eine Lösung, die allen Paaren gerecht wird, steht weiterhin aus.