In Waltenschwil wird immer wieder Grabschmuck geklaut und vertauscht
Auf dem Friedhof des beschaulichen Aargauer Dorfs Waltenschwil treiben Unbekannte ihr Unwesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem Friedhof Waltenschwil AG wurde mehrfach Grabschmuck gestohlen.
- Die Täterschaft ist bislang unbekannt.
- Die Gemeinde bittet die Bevölkerung um Hinweise.
- Eine defekte Beleuchtung könnte Täter begünstigen.
Auf einem Friedhof sollten eigentlich Ruhe und Respekt herrschen.
Doch in Waltenschwil AG kommt es genau dort seit Wochen zu schockierenden Vorfällen: Grabschmuck wird geklaut, Grabutensilien wild vertauscht, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Die Gemeinde ist entsetzt. In einer Stellungnahme verurteilt der Gemeinderat «diese pietätlosen Handlungen aufs Schärfste.»
Laut Gemeindeschreiber Frank Koch handelt es sich nicht um Einzelfälle. Eine genaue Zahl will er nicht nennen. Fest steht: Die Vorfälle häufen sich.
Jugendliche unter Verdacht
Die Gemeinde bittet die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen sofort der Verwaltung oder der Regionalpolizei Wohlen zu melden. Die Polizei will den Friedhof nun verstärkt im Auge behalten.
Es bleiben: Was treibt Menschen dazu, Gräber zu schänden? Und wer ist dazu in der Lage? Antworten gibt es bislang kaum – dafür einige Spekulationen.
In Waltenschwil vermutet man Jugendliche hinter den Taten, «welche die warmen Sommerabende nicht besser zu nutzen wissen», so Koch. Beweise gibt es bisher keine.
Ein Detail, das die Taten begünstigen könnte: Die Friedhofsbeleuchtung ist defekt. Die nächtliche Dunkelheit bietet Schutz – und das seit geraumer Zeit. Zwar sei eine Reparatur beauftragt, doch derzeit bleibt der Friedhof nachts stockdunkel.
Auch die Kirchengemeinde ist betroffen – und schockiert.
Präsidentin Martina Wiederkehr lässt verlauten: «Wir bedauern die Vorfälle sehr. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Störungen aufhören.»
Man arbeite eng mit der Gemeinde zusammen, um dem Spuk ein Ende zu setzen.
Opfer bleiben auf dem Schaden sitzen
In der Regel bleiben die Angehörigen der Verstorbenen auf dem Verlust sitzen. Auch wenn die Ordnung auf dem Friedhof der Gemeinde obliegt.
Zum Glück sei bisher kein grosser finanzieller Schaden entstanden, sagt Koch. «Der emotionale Aspekt ist nicht zu beziffern. Dieser könne im Einzelfall höher wiegen.»
Bleibt zu hoffen, dass die Täter bald geschnappt werden. Und dass auf dem Friedhof wieder einkehren kann, was dort hingehört: Ruhe, Würde – und Respekt.