Viele Uferzonen sind derzeit übersäht mit Algen und Wasserpflanzen. Was für Badende nicht so schön sein mag, ist für die Natur ein Segen.
Im Neuenburgersee wuchern die Wasserpflanzen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasserpflanzen sind im Spätsommer in Schweizer Seen vermehrt zu sehen.
  • Ihr erhöhtes Vorkommen ist ein Zeichen für gute Wasserqualität.
  • Ökologisch sind sie sehr wertvoll und bieten Nahrung und Verstecke für Fische.
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Wer kennt es nicht? Beim Schwimmen im See schlängelt sich plötzlich etwas ums Bein. Was sich im ersten Moment unangenehm anfühlt, entpuppt sich in der Regel als harmlose Wasserpflanze.

In dieser Jahreszeit sind in den Gewässern in der Nähe der Ufer besonders viel Seegras und Algen zu sehen. Das zeigen etwa Bilder und Unterwasser-Aufnahmen aus Estavayer-le-Lac am Neuenburgersee.

Algen
In Schweizer Gewässern hat es derzeit viele Algen, wie hier in Estavayer-le-Lac FR.
Algen
Im Spätsommer und Herbst ist die Wuchshöhe am höchsten. (Archivbild)
Algen Seegras
Algen und Seegras profitieren vom Rückgang der Nährstoffbelastung eines Sees.

Die Bilder zeigen, wie grün es unter Wasser aussieht. Die Menge an Wasserpflanzen hat im Vergleich zu vor ein paar Wochen stark zugenommen. Aber warum?

«Wasserpflanzen haben ihre Vegetationszeit in der wärmeren Jahreszeit. Sie wachsen vom Frühjahr bis zum Herbst. Ihre Wuchshöhe ist deshalb im Spätsommer und Herbst am höchsten», erklärt Dorine Kouyoumdjian vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) auf Anfrage.

«Positive Entwicklung der Wasserqualität»

Dieses Phänomen sei im ganzen Land zu beobachten. «Wasserpflanzen sind ein natürlicher Bestandteil der See-Lebensräume. Ihr Vorkommen ist typisch für die Uferzone von Schweizer Seen und nicht auf den Neuenburgersee beschränkt.»

Unterwasser-Aufnahmen zeigen das Pflanzen-Treiben im Neuenburgersee. - Nau.ch

Seegras würde vom Rückgang der Nährstoffbelastung eines Sees profitieren, sagt die Expertin. «Ein gutes Vorkommen an Wasserpflanzen zeigt folglich auch die positive Entwicklung der Wasserqualität.»

Die Ausprägung könne jedoch jährlich variieren. «Sie ist abhängig von der jährlichen Wassertemperatur oder der Häufigkeit und dem Zeitpunkt von Stürmen, welche Wasserpflanzen schädigen können.»

Stören Sie die Algen und Wasserpflanzen beim Baden im See?

Grundsätzlich sei ein hohes Vorkommen positiv. Die Expertin: «Wasserpflanzen sind ökologisch äusserst wertvoll und bieten für viele Gewässerbewohner wie Fische oder Krebse Nahrung und Verstecke.»

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