In Afghanistan: Trotz Verbot hält die Schweiz an Hilfe fest
Auch wenn die Frauen dort nicht mehr arbeiten dürfen, will die Deza weiterhin in Afghanistan humanitär helfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit will weiter in Afghanistan arbeiten.
- Jetzt, wo es am schwierigsten sei, würden sie am meisten gebraucht, so Deza-Chefin Danzi.
- Die Taliban haben Frauen verboten, für Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten.
In Afghanistan bleibt die Schweiz weiterhin in Hilfswerken humanitär engagiert. Noch nicht ganz klar ist, wie das Budget von 30 Millionen Franken am effizientesten eingesetzt werden kann. Dies klärt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) gerade noch ab.
Deza-Chefin Patricia Danzi sagte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag»: «Jetzt, wo es am schwierigsten ist, brauchen sie uns am meisten.» Frauen sollen auch weiterhin für Hilfswerke arbeiten können.
Es sei daher möglich, dass ein Teil der Gelder vermehrt in Regionen eingesetzt werden, wohin Afghaninnen und Afghanen flüchteten. Wie beispielsweise in Pakistan.

Das Schweizer Deza-Büro wird weiterhin aus Pakistan arbeiten. Die Rückkehr des Büros in die Hauptstadt Kabul von Afghanistan ist an Bedingungen geknüpft. Wie etwa regelmässige kommerzielle Flüge und eine funktionierende medizinische Versorgung.
Das Haus in Kabul stehe noch. «Die Taliban haben einen Zettel an die Tür gehängt, auf dem steht, dass unsere diplomatische Mission nicht betreten werden darf.»
Nachdem die Taliban ein Verbot von Frauen bei der Arbeit von Nichtregierungsorganisationen gefordert hatte, zeigten sich mehrere Schweizer Hilfswerke besorgt. Darunter etwa das Kinderhilfswerk Terre des hommes. Hebammen, Ärztinnen und Sozialarbeiterinnen würden an der Arbeit gehindert, teilte das Hilfswerk Ende Dezember mit.