Die Schweiz verstärkt ihr humanitäres Engagement in Afghanistan. Der Bundesrat hat am Mittwoch einen zusätzlichen Beitrag von 33 Millionen Franken freigegeben.
«Drohender ökonomischer Kollaps, Dürre, Hungersnot»: Die Schweiz erhöht ihren Beitrag für Hilfe vor Ort in Afghanistan. Im Bild: Strassenszene in Kabul Anfang September.
«Drohender ökonomischer Kollaps, Dürre, Hungersnot»: Die Schweiz erhöht ihren Beitrag für Hilfe vor Ort in Afghanistan. Im Bild: Strassenszene in Kabul Anfang September. - sda - KEYSTONE/AP/Wali Sabawoon
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verstärkt ihr humanitäres Engagement in Afghanistan.
  • Der Bundesrat hat weitere 33 Millionen Franken für Hilfsgüter freigegeben.
  • Insgesamt fliessen so während 16 Monaten rund 60 Millionen Franken nach Afghanistan.

Insgesamt unterstützt die Schweiz die Bevölkerung in Afghanistan somit in den kommenden 16 Monaten mit rund sechzig Millionen Franken. Der Bundesrat warnt vor einem wirtschaftlichen Kollaps, anhaltender Dürre und Hungersnot.

Bundesrat: «Akute Notlage»

Zehn Millionen der zusätzlich gesprochenen Mittel leistet das Aussendepartement (EDA) mit einem Eigenbeitrag. Die restlichen 23 Millionen Franken laufen über einen Nachtragskredit, über den das Parlament befinden wird.

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Das EDA von Bundesrat Ignazio Cassis leistet mit 10 Millionen einen sofortigen Eigenbeitrag. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CYRIL ZINGARO

Nach der Evakuierung von Schweizerinnen und Schweizern sowie von afghanischen Mitarbeitenden des Kooperationsbüros in Kabul stehe nun die Hilfe vor Ort im Vordergrund, schreibt der Bundesrat in seiner Mitteilung. Die afghanische Bevölkerung befinde sich in einer akuten Notlage: «Der drohende ökonomische Kollaps, die anhaltende Dürre, die Hungersnot wird die Anzahl Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, noch weiter erhöhen.»

Nationalrat machte Druck

Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK-N) hatte sich Anfang September unzufrieden gezeigt mit dem bisherigen Beitrag der Schweiz für Stabilität und Frieden in Afghanistan. In einer Motion forderte sie den Bundesrat auf, mehr zu tun Auch einen Nachtragskredit schlug die Kommission vor.

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Die Bevölkerung von Afghanistan ist auf viel humanitäre Hilfe angewiesen. - dpa

Am kommenden Montag, 13. September, findet in Genf eine Konferenz statt. Dort sollen die humanitäre Lage in Afghanistan diskutiert und die Hilfe für das Land erhöht werden.

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