Ausländische Arbeitskräfte können auf dem Schweizer Arbeitsmarkt gemäss einer Studie rasch und gut Fuss fassen.
Das Logo des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco am Holzikofenweg 36, in Bern.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco gab eine Studie zur Integration von Immigranten in den Schweizer Arbeitsmarkt in Auftrag. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt die gute Integration ausländischer Arbeitskräfte.
  • Den Asylbereich liess sie aber aussen vor.

Die Arbeitsmarktintegration in der Schweiz soll laut einer Studie gut sein. Zudem verbessert sie sich mit der Aufenthaltsdauer der Zuwanderer sukzessive, wie die Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) festhält.

Forscher der Universitäten Zürich und St. Gallen untersuchten mit der Studie, wie erfolgreich sich Immigrantinnen und Immigranten der Jahre 2003 bis 2013 im Vergleich zu Menschen, die in der Schweiz geboren wurden, auf dem Arbeitsmarkt behaupten konnten. Die Studie konzentrierte sich dabei auf die Zuwanderung ausserhalb des Asylbereichs.

Doch eher überraschend stellten die Forscher Sandro Favre, Reto Föllmi und Josef Zweimüller fest, dass Zugewanderte die sehr hohe Erwerbsbeteiligung von Einheimischen im Durchschnitt nicht ganz erreichen konnten, aber die Einkommen von Zugewanderten nach fünf Jahren leicht über jenen von vergleichbaren, in der Schweiz geborenen Erwerbstätigen lagen.

Einfacherer Start für Männer

Besonders rasch integrierten sich auf dem Arbeitsmarkt in die Schweiz zugewanderte Männer: Im Jahr der Einwanderung lag ihre Erwerbstätigenquote zwar noch um 16 Prozentpunkte unter jener von vergleichbaren Männern, die in der Schweiz geboren wurden. Aber nach fünf Jahren betrug der Rückstand nur noch drei Prozentpunkte.

Die Beschäftigten unter den zugewanderten Männern holten zudem einen anfänglichen Einkommensrückstand bereits im ersten Jahr nach der Einwanderung vollständig auf. Fünf Jahre nach der Einwanderung erzielten sie laut der Studie ein rund zwei Prozent höheres Monatseinkommen als vergleichbare in der Schweiz geborene Männer.

Grössere Unterschiede gab es bei den Frauen: Im Jahr der Einwanderung lag die Erwerbstätigenquote zugewanderter Frauen noch um 27 Prozentpunkte unter jener von vergleichbaren Frauen, die in der Schweiz geboren wurden. Fünf Jahre nach der Einwanderung betrug die Differenz immer noch zwölf Prozentpunkte.

Höherer Beschäftigungsgrad von Immigrantinnen

Im Fall einer Beschäftigung erzielten Immigrantinnen jedoch höhere Arbeitseinkommen als in der Schweiz geborene Frauen. Aufgrund ihres höheren durchschnittlichen Beschäftigungsgrades verdienten beschäftigte zugewanderte Frauen bereits im Jahr der Einwanderung gleich viel wie beschäftigte in der Schweiz geborene Frauen. Fünf Jahre nach der Einwanderung übertraf das durchschnittliche Monatseinkommen der Immigrantinnen jenes der in der Schweiz geborenen Frauen sogar um 21 Prozent.

Die Forscher stellten bei den Immigrantinnen und Immigranten eine höhere Einkommensspreizung fest, als bei den in der Schweiz Geborenen. Immigranten waren sowohl an der Spitze, als auch am unteren Ende der Einkommensverteilung in der Schweiz übervertreten.

Grosse Unterschiede zwischen Herkunftsländern

Zudem gab es grosse Unterschiede zwischen den Zugewanderten aus verschiedenen Herkunftsländern. Zugewanderte aus den EU/EFTA-Staaten waren sehr gut integriert, während Zugewanderte aus Drittstaaten sowohl bei der Beschäftigungswahrscheinlichkeit als auch beim Einkommen im Fall einer Beschäftigung deutlich schlechter abschnitten.

Die Studie stellte zudem fest, dass für viele Immigranten der Aufenthalt in der Schweiz bloss vorübergehender Natur war. Rund die Hälfte der Zugewanderten verliess die Schweiz innert fünf Jahren nach der Einwanderung wieder.

Unter den Personen, die schon innert des ersten Jahres wieder auswanderten, fanden sich überdurchschnittlich viele mit tiefen Einkommen. In den folgenden Jahren wanderten vermehrt Personen mit sehr hohen Einkommen aus. Das Durchschnittseinkommen der Auswanderer lag daher über dem Einkommen deren, die in der Schweiz verblieben. Gleichzeitig seien auch überdurchschnittlich viele Personen ausgewandert, die in der Schweiz keine Erwerbstätigkeit gefunden hätten.

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