Immer mehr junge Ukrainer suchen Schutz in der Schweiz

Keystone-SDA
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Bern,

Die Schweiz hat nach der Aufhebung des Ausreiseverbots einen sprunghaften Anstieg von Schutzanträgen junger ukrainischer Männer verzeichnet.

Ukraine Flagge Schatten
Nach Aufhebung des Ausreiseverbots nutzen viele junge Ukrainer die Gelegenheit, das Land zu verlassen. (Symbolbild) - keystone

Seit Anfang September sind in der Schweiz die Anträge auf einen Schutzstatus S von 18- bis 22-jährigen Ukrainern sprunghaft angestiegen. Rund 1000 Ukrainer dieser Altersgruppe stellten ein Gesuch. Verantwortlich dafür dürfte die Aufhebung eines Ausreiseverbots durch die Ukraine sein.

Die «SonntagsZeitung» wertete entsprechende Daten des Staatssekretariats für Migration (SEM) aus. Wie das SEM auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte, stiegen wenige Tage nach dem Inkrafttreten der neuen Ausreisebestimmungen für 18- bis 22-jährige Männer vom August europaweit die Schutzanträge dieser Personen an. Die Schweiz sei davon auch betroffen.

Antragszahlen stabilisieren sich

Ab Anfang September erhöhte sich die Zahl dieser Gesuche markant. Waren es Ende August (Woche 35) noch 3 Gesuche gewesen, stieg die Zahl in den folgenden Wochen auf 33, 77 und dann stetig bis zum (vorläufigen) Höchststand von 185 Mitte Oktober. Damals wurde ein Drittel aller Gesuche von 18- bis 22-jährigen Ukrainern gestellt.

Der ab September in der Schweiz registrierte Anstieg der Anträge für den Schutzstatus S sei im Wesentlichen auf eine Zunahme der Anträge von Personen aus dieser Gruppe zurückzuführen, stellt das SEM fest. Diese machten aktuell rund 30 Prozent aller S-Anträge aus.

In den letzten Wochen zeichnet sich laut dem SEM allerdings eine Stabilisierung ab. Mit Verweis auf eine rückläufige Anzahl von Eintritten in die Bundesasylzentren und einer rückläufigen Anzahl von Anträgen stellt das SEM fest, dass sich «seit ein paar Tagen» die Anzeichen mehrten, dass der Höhepunkt der S-Anträge von Personen aus dieser Gruppe überschritten sei.

Einberufungsalter derzeit bei 25 Jahren

Laut SEM ist keine generelle Aussage zu den Gründen möglich. Es könne aber festgehalten werden, dass diese Männer in der Ukraine nicht unmittelbar vor einer Einberufung in die Armee stünden, da das Mobilisierungsalter in der Ukraine aktuell bei 25 Jahren liege.

Laut «SonntagsZeitung» haben rund 100'000 Ukrainer aus der Altersgruppe (18 bis 22 Jahre) in den letzten zwei Monaten die Grenze zu Polen überschritten. In Deutschland stieg die Zahl der monatlichen Neuankömmlinge gemäss Innenministerium auf 1800. Das SEM wollte sich nicht zur Situation in anderen Ländern äussern.

Kommentare

User #4483 (nicht angemeldet)

Kann ich verstehen die Ukraine könnte plötzlich das Rekrutierungsalter senken.

User #3889 (nicht angemeldet)

Euer Zensus ist echt übel, und ist ganz bestimmt gegen die freie Meinungsäusserung und Menschenrechte, aber macht nur weiter so, und prangert alle anderen als Bösewichte an!

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