Illegale Trottoir-Entsorgung kostet Stadt Bern jährlich 600'000 Franken
Immer mehr Stadt Berner stellen das alte Sofa oder die gebrauchte Waschmaschine aufs Trottoir, in der Hoffnung, jemand kann das noch funktionierende Teil weiterverwenden. Meistens muss dann aber die Stadt Bern das alte Material einsammeln und das verursacht immense Kosten.

Das Wichtigste in Kürze
- Viele Stadtberner stellen ihre alten Möbel aufs Trottoir in der Hoffnung, jemand in der Nachbarschaft hat eine Verwendung dafür.
- In der Stadt Bern wurden so im letzten Jahr 210 Tonnen illegal entsorgtes Sperrgut eingesammelt, denn meist werden die alte Stücke von niemanden weiterverwendet.
- Das Einsammeln durch die Stadt Bern kostet den Steuerzahler jährlich zwischen 500'000 und 600'000 Franken.
Alte Sofas, gebrauchte Pfannen, benutzte Waschmaschinen: Der
moderne Stadtberner entsorgt sein Gebrauchtes nicht direkt in der Brennanlage
sondern stellt es aufs Trottoir in der Hoffnung, jemand in der Nachbarschaft
kann das Teil weiterverwenden.
Diese Grosszügigkeit kommt in der Bevölkerung unterschiedlich gut an. Eine
ältere Dame enerviert sich gegenüber «Tele Bärn» und sagt, sie wohne bereits seit 65 Jahren
an derselben Strasse und früher hätte es diese illegale Trottoir-Entsorgung
nicht gegeben. Es sei «furchtbar».
Kulanter zeigt sich die jüngere Generation. Eine Frau gegenüber dem
Regionalsender: «An und für sich finde ich es eine gute Sache, dass man die
Dinge nicht einfach entsorgt, sondern versucht sie weiterzugeben. Besonders in
unserer heutigen Wegwerfgesellschaft.»
Egal ob gut oder schlecht, Tatsache ist, die Trottoir-Entsorgung ist illegal –
wird jemand dabei erwischt, erhält er eine 100-Franken-Busse und wird
angezeigt. Kann die Stadt jedoch nicht eruieren, wer für den Müll
verantwortlich ist, muss der Steuerzahler zahlen. Die Entsorgung von brennbarem Sperrgut kostet die Stadtberner übrigens gerade Mal 23 Rappen pro Kilogramm.
«Der
Aufwand ist beträchtlich»
Da leider die meisten alten Möbelstöcke nicht vom Nachbar weiterverwendet werden, müssen sie zudem von der Stadt eingesammelt werden. Alleine im letzten Jahr kamen so 210 Tonnen zusammen.
«Der Aufwand ist beträchtlich. Einige Mitarbeiter, räumen praktisch nur wilde
Deponien und Ablagerungen. Pro Jahr kostet das gesamthaft zwischen 500'000 und
600'000 Franken», so Walter Matter, Leiter Entsorgung und Recycling Stadt Bern
gegenüber «Tele Bärn».
Wer also etwas loswerden möchte, was eine andere Person noch brauchen könnte,
sollte das Teil in eine «Brocki» bringen, zudem gibt es heutzutage verschiedene
«Zu verschenken in ...»-Gruppen auf Facebook.