Stadt Bern soll kantonales Stipendienwesen ergänzen
Die Stadt Bern könnte bald ein eigenes Stipendienwesen nach dem Vorbild von Zürich einführen. Eine Partizipationsmotion fordert dies.

Die Stadt Bern soll ein eigenes Stipendienwesen nach Vorbild der Stadt Zürich schaffen. Das fordert eine Partizipationsmotion, die mehr als 200 Personen ohne Schweizer Pass unterzeichnet haben. Der Ball liegt nun beim Stadtrat.
Eingereicht wurde der Vorstoss am Montag von SP-Stadträtin Shasime Osmani und Initiant Gazmendi Noli, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Sie kritisieren, dass in der Stadt Bern ein soziales Netz für viele Menschen in Ausbildung fehle.
«Die Stadt überlässt diese zentrale Aufgabe allein dem Kanton – und damit einem System, das Tausende von Lernenden und Studierenden in prekäre Situationen zwingt», hiess es. Es dürfe nicht sein, dass junge Menschen ihre Ausbildung abbrechen oder sich verschulden müssten, nur weil das kantonale Stipendienwesen Lücken habe.
Kritik an bestehender Praxis
Im Kanton Bern seien die Stipendien seit über zehn Jahren nicht mehr an die Teuerung angepasst worden. Wer viel arbeite, um über die Runden zu kommen, werde mit tieferen Beiträgen bestraft. Das System sei unfair und widersprüchlich. Die Stadt Bern könne einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten.
Partizipationsmotionen gibt es in Bern seit 2014. Das Instrument ermöglicht es Zugewanderten ohne Stimm- und Wahlrecht, ihre Anliegen in das Berner Stadtparlament einzubringen.
Voraussetzung sind 200 Unterschriften.