Bundesrat Ignazio Cassis hat siebzig Jahre nach der Gründung Israels die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel betont. Die Schweiz und Israel haben laut Cassis historische Parallelen.
Ignazio Cassis betont die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel.
Ignazio Cassis betont die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ignazio Cassis hat am «Schweiz-Israel-Tag» in Lugano TI die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel betont.
  • Der Bundesrat war von der Tessiner Sektion der Gesellschaft Schweiz-Israel zum 70. Jubiläum eingeladen worden.

Siebzig Jahre nach der Gründung Israels hat Bundesrat Ignazio Cassis am «Schweiz-Israel-Tag» in Lugano TI die guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel betont. Er war von der Tessiner Sektion der Gesellschaft Schweiz-Israel eingeladen worden.

Die Beziehungen zwischen Israel und der Schweiz seien «gut, freundschaftlich und vielseitig», heisst es im Redetext, welcher der Nachrichtenagentur sda vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zugestellt wurde.

Die Schweiz und Israel haben laut Cassis historische Parallelen. Auch seien beide Länder innovativ, was Bildung und Wissenschaft sowie Forschung betreffe.

Aussenminister Cassis sprach auch über den Nahostkonflikt als «eines der wichtigsten Themen der Weltpolitik.» Nach 70 Jahren Konflikt sei die Zeit für Frieden längst nötig. «Der Nahostkonflikt muss lösbar sein, wenn wir keine Scheuklappen tragen,» heisst es weiter.

Es brauche Pragmatismus und Innovation satt Ideologien und Dogmen. «Und vor allem Mut und Weitsicht. Das ist mein Wunsch für Israels Zukunft,» sagte Cassis. Dafür werde sich die Schweiz weiter engagieren. Am Anlass in Lugano erwähnte Cassis die Palästinenser laut Redetext nicht.

Umstrittene Aussagen

Zuletzt hatte sich der Aussenminister mit umstrittenen Aussagen über das Uno-Palästinenser-Hilfswerk UNRWA exponiert.

Es verhindere die Integration von Palästinensern, die seit Jahren in Jordanien und im Libanon lebten, so Cassis. Wenige Tage später musste der Gesamtbundesrat klarstellen, dass er an der bisherigen Nahost-Politik und der Unterstützung des Hilfswerks festhalte.

Die Tessiner Sektion der Gesellschaft Schweiz-Israel hatte Cassis für eine Rede nach Lugano eingeladen. Wegen dessen Äusserungen stehe der Aussenminister nun unter besonderer Beobachtung - auch aus dem Ausland, sagte Geri Müller von der Gesellschaft Schweiz-Palästina am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Es sei «absolut wichtig, dass Cassis sich nicht nur damit begnügt, die Ausrufung des Staates Israel vor 70 Jahren zu erwähnen, sondern ebenso die andere Seite der Medaille - die 'Nakba', die 'Katastrophe'». Damit gemeint ist die Vertreibung hunderttausender Palästinenser zum Zeitpunkt der israelischen Staatsgründung.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesratIgnazio CassisNahostkonfliktUNRWAGeri Müller