«Ich bin Puffmutter, da ist nichts Verwerfliches dran»
Die Schlieremer Puffmutter Mona ist im Rotlichtmilieu gelandet. Verwerflich sei daran überhaupt nichts, sagt sie gegenüber der SDA.

Das Wichtigste in Kürze
- Puffmutter Mona arbeitet seit rund zwanzig Jahren im Rotlichtmilieu von Zürich.
- Verwerflich sei daran überhaupt nichts, so Mona gegenüber der SDA.
- Unglückliche Umstände haben sie in diesen Bereich geführt.
Die Schlieremer Puffmutter Mona ist «über einen Haufen Umwege» im Rotlichtmilieu gelandet: An ihrem Beruf sei nichts Verwerfliches dran, sagt sie im Videogespräch mit Keystone-SDA.
Aus Verzweiflung reingerutscht
Geplant war diese Karriere nicht: «Ich hatte über die Jahrtausendwende wie viele andere Pech gehabt, als die Weltwirtschaft Kopf gestanden ist», sagt die gelernte Grafikerin.
Deshalb sei sie da hineingerutscht. «Man rutscht rein aus Verzweiflung, weil man nicht weiss, wie man sich Essen kaufen kann, wie man leben kann.»
Auch wenn sie ihren Beruf im Videogespräch als «nicht leicht» bezeichnet, steht sie überzeugt als «Puffmutter» hin. «Ich empfinde mich als Mutter für alle», sagt sie.
Mehr Toleranz von der Gesellschaft
Denn gerade die Frauen müssten ein Doppelleben führen. «Zuhause weiss in der Regel niemand, was sie arbeiten - oder will es nicht wissen.» Die Familie nehme einfach nur deren Geld entgegen. Bei ihr könnten sich die Frauen anlehnen, könnten über ihr Leben erzählen.
Von der Gesellschaft erhofft sie sich mehr Toleranz: Deshalb stehe sie auch hin. Denn je mehr man wisse, desto mehr verstehe man - und desto eher könne man sich eine Meinung bilden, mit der auch eine bestehende Meinung über den Haufen geworfen werde.