Ferienwohnungen in den Schweizer Touri-Regionen kosten im Schnitt eine Million Franken. Hier kommt die Übersicht, wo man am tiefsten in die Tasche greifen muss.
st. moritz
St. Moritz ist ein teures Pflaster für Ferienwohnungen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Um eine Ferienwohnung in der Schweiz zu kaufen, braucht es das nötige Kleingeld.
  • Am teuersten sind Zweitwohnungen im Engadin.
  • Trotz gestiegener Preise bleibt die Nachfrage hoch.
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Viele Schweizerinnen und Schweizer träumen von einer Ferienwohnung in den Alpen. Aber wer in den beliebten Feriendomizilen hierzulande eine Zweitwohnung kaufen will, muss tief in die Tasche greifen.

Besonders das Engadin ist ein teures Pflaster. Das zeigt eine vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner in Zürich für die NZZ erstellte Analyse des Ferienwohnungsmarkts.

Spitzenreiter sind die Gemeinden St. Moritz und Silvaplana. Hier müssen Käufer für eine durchschnittliche 3-Zimmer-Eigentumswohnung (Baujahr 2010) mit 85 Quadratmeter Wohnfläche und kleinem Balkon 1,564 Millionen Franken hinblättern. Also 18'400 Franken pro Quadratmeter.

silvaplana
Bei Ferienwohnungen in Silvaplana GR kostet der Quadratmeter im Schnitt 18’400 Franken.
zermatt
Auch Zermatt VS zählt zu den teuersten Gemeinden.
andermatt
Auch Zweitwohnungen in Andermatt UR sind nicht ganz günstig.
zweitwohnungen
Die Nachfrage nach Zweitwohnungen ist angestiegen – unter anderem wegen flexibler Homeoffice-Regelungen.

In Andermatt UR (18'300 Franken), Celerina GR (18'200 Franken) und Zermatt VS (18'100 Franken) sind die Quadratmeterpreise ähnlich hoch. In diesen Orten gibt es auch nur wenig Auswahl, was Ferienwohnungen betrifft. Die Angebotsquote liegt in Zermatt bei gerade mal 1,3 Prozent.

Ein anderes Bild bietet sich im Kurort Leukerbad VS: Hier liegt die Angebotsquote bei Eigentumswohnungen bei 7,8 Prozent. Die Wohnungen sind mit durchschnittlich 5300 Franken pro Quadratmeter auch deutlich günstiger.

Es gibt einige Faktoren, die die Nachfrage nach Ferienwohnungen in gewissen Regionen beeinflussen. Zum einen die Schneesicherheit im Winter. Aber auch die touristische Infrastruktur für die Sommermonate sei von Bedeutung. Das erklärt Robert Weinert, Leiter Research bei Wüest Partner, gegenüber der Zeitung.

Viele wollen in Zweitwohnung Homeoffice machen

Die Erreichbarkeit der Gemeinde mit ÖV und Auto spielt ebenfalls eine Rolle. Im Val Müstair GR sind die Zweitwohnungen zwar verhältnismässig erschwinglich. Mit dem Zug dauert die Reise von Zürich aus allerdings mindestens dreieinhalb Stunden.

Trotz steigender Preise erwartet Weinert weiterhin eine «rege» Nachfrage nach Ferienwohnungen. Denn dank digitalem Arbeiten und flexiblen Homeoffice-Regeln ist es einfacher geworden, von einer Zweitwohnung aus zu arbeiten. Auf die gestiegene Nachfrage könne der Markt nicht reagieren.

Zumal das «Lex Weber»-Gesetz seit 2016 den Bau neuer Ferienwohnungen «massiv einschränkt», so Weinert. In Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent dürfen nämlich keine neuen Ferienwohnungen errichtet werden.

Besitzen Sie eine Zweitwohnung?

Im vergangenen Jahr haben die Preise für Eigentumswohnungen angezogen: Im vierten Quartal 2023 wurden Eigentumswohnungen im mittleren Preissegment im Vergleich zur Vorjahresperiode im Schnitt drei Prozent teurer. Bei Ferienwohnungen in Tourismusregionen stiegen die Preise jedoch noch stärker – nämlich um 6,6 Prozent!

Im Schnitt kostet eine Ferienwohnung in der Schweiz jetzt rund eine Million Franken. 2019 waren es laut Daten der UBS noch 750'000 Franken. Für viele wird also der Traum von einer Ferienwohnung wohl ein Traum bleiben.

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