Grosse Lücken in Onlineshops bei Informationen zu Lebensmitteln

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Verband der Schweizer Kantonschemiker hat massive Mängel bei Online-Lebensmittelshops hergestellt. Bei der Deklaration brauche es deutliche Verbesserungen.

Lebensmittel Information Coronapandemie
In der Coronapandemie haben die Menschen auch Lebensmittel zunehmend im Internet eingekauft. Bei der korrekten Deklaration der Lebensmittel hapert es jedoch gewaltig, wie eine nationale Kontrolle der Kantonschemiker ergeben hat. (Themenbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Onlineshops sind oft zu wenig Informationen zu Lebensmitteln verfügbar.
  • Verfügungen und künftige Kontrollen sollen diesen Umstand in Zukunft verbessern.

In vier von fünf Onlineshops sind die Angaben zu Lebensmitteln mangelhaft oder fehlen gänzlich. Zu diesem Schluss kommt der Verband der Schweizer Kantonschemiker nach einer Überprüfung von 323 Webshops.

Information in Onlineshops mangelhaft

Die nationale Kontrolle habe aufgezeigt, dass bei der Deklaration von Lebensmitteln wesentliche Verbesserungen notwendig seien, teilte der Verband mit. Bei rund 78 Prozent der Shops waren die Angaben demnach mangelhaft. Am häufigsten betraf dies Angaben zu allergenen Zutaten und allgemein die Verzeichnisse der Zutaten.

costco
Ein Einkaufwagen voller Lebensmittel. (Symbolbild) - Keystone

Die Kantonschemiker hätten deshalb Massnahmen veranlasst, damit die Mängel behoben werden. Konsumenten könnten und müssten so künftig auch online vollständig und korrekt zu Lebensmitteln informiert werden.

Künftige Kontrollen angekündigt

Der Luzerner Kantonschemiker Silvio Arpagaus sagte gegenüber Keystone-SDA, sämtliche fehlbaren Shopbetreiber hätten bereits eine Verfügung erhalten. Man werde bei künftigen Kontrollen überprüfen, ob die Lebensmittel im Netz korrekt deklariert werden.

Es gehe auch darum, die Onlineanbieter für die seit 2018 geltenden Regelungen zu sensibilisieren. Es dürfe im Online-Bereich kein rechtsfreier Raum bestehe, so Arpagaus. Die Kontrolle sei erstmals in einem nationalen Kontext durchgeführt worden.

Online Lebensmittel
Beim online Lebensmittel-Kauf fehlen den Konsumenten teilweise die Informationen. (Themenbild) - Keystone

Wer im Netz einkaufe, könne allerdings Angaben zur Herkunft oder den Zutaten nicht einfach wie im Laden der Etikette entnehmen. Das geltende Lebensmittelgesetz verlange deshalb, dass diese Informationen auch online verfügbar sind. Ausgenommen davon seien nur das Haltbarkeitsdatum und das Warenlos.

Eigenes Risiko bei importierten Lebensmitteln

Neben seriösen Anbietern gibt es auch Verkäufer, die gesundheitlich bedenkliche Produkten anbieten, schreibt das BLV auf seiner Webseite. Vorsicht geboten sei insbesondere bei als Nahrungsergänzungsmittel bezeichneten Produkten. Diese enthielten häufig nicht zulässige Zutaten.

Das BLV betont weiter, dass ausländische Webshops der Schweizer Gesetzgebung nicht unterstehen. Kritisches Prüfen der Quellen sei deshalb wichtig. Die Konsumenten trügen bei importierten Produkten selbst die Verantwortung.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Logistik Onlinehandel
72 Interaktionen
Von Corona befeuert
München
Swiss Casinos
19 Interaktionen
Nau.ch war vor Ort

MEHR AUS STADT BERN

Frau Porträtfoto Brille grün
7 Interaktionen
Aline Trede (Grüne)
Murtensee Chalets Hütten abgerissen
6 Interaktionen
Brutal
Meerjungfrau Bern Silvia Malagon
«Bauchmuskeln nötig»