Die Umweltorganisation Greenpeace fordert die Grossbanken UBS und Credit Suisse auf, die Geschäftstätigkeit in der fossilen Wirtschaft zu unterbinden.
Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung haben erneut am Zürcher Paradeplatz protestiert. (Archivbild)
Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung haben erneut am Zürcher Paradeplatz protestiert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SILVA SCHNURRENBERGER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace ruft Schweizer Grossbanken zur Unterbindung der fossilen Wirtschaft auf.
  • Gemeint sind besonders die UBS und die Credit Suisse.
  • Die Banken handeln im krassen Gegensatz zu dem Pariser Klimaabkommen, heisst es.

Greenpeace ruft die beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS dazu auf, die Expansion der fossilen Wirtschaft nicht mehr mit Finanzierungen zu unterstützen. Die CS weist die Vorwürfe zurück.

Die UBS und die CS hätten im vergangenen Jahr die Förderung und Produktion fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle mit rund 13 Milliarden US-Dollar finanziert, teilte Greenpeace Schweiz in einem Communiqué mit.

Davon seien rund 3,4 Milliarden US-Dollar in die Erweiterung der fossilen Produktionskapazitäten geflossen, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht «Banking on Climat Chaos» zu entnehmen sei.

UBS und CS stehen in krassen Gegensatz zu Pariser Klimaabkommen

Beide Banken hätten sich zu den Pariser Klimazielen bekannt, so Greenpeace. Dieses Bekenntnis stehe in krassem Gegensatz zu dem, wie die beiden Grossbanken handelten. Das sei fatal.

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Logo der Umweltorganisation Greenpeace. - AFP

Die Banken investierten damit direkt in die Klimakatastrophe, wird Peter Haberstich, Experte für Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Bereits jetzt seien mehr Reserven fossiler Energien erschlossen worden, als jemals genutzt werden dürften, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken und damit die Lebensgrundlage für die Menschheit erhalten zu können.

Die CS und die UBS müssten ihre finanzielle Unterstützung von neuen Öl- und Gasförderprojekten sofort beenden, fordert Greenpeace. Es seien Richtlinien zu erarbeiten, die die Finanzierung von Produktionssteigerungen verbieten würden.

Greenpeace fordert Halbierung der Geschäftstätigkeit bis 2030

Gleichzeitig müssten die beiden Banken endlich aufzeigen, wie sie das Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 konkret erreichen wollten. Dazu müssten sie die Treibhausgasemissionen, die sich mit ihrer Geschäftstätigkeit finanzierten, bis 2030 halbieren.

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Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse. - Keystone

Die Credit Suisse verweist in einer Stellungnahme auf die Fortschritte in den letzten Jahren. So seien ihre Investition in die fossile Wirtschaft sogar gemäss dem Greenpeace-Bericht von 21,5 Milliarden Dollar im Jahr 2017 auf 9,4 Milliarden im Jahr 2021 gesunken, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die CS habe sich für ihre betrieblichen Aktivitäten, die Lieferkette und die Finanzierungstätigkeiten ein Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 gesetzt. Zudem habe sich die Bank verpflichtet, die von ihr finanzierten Emissionen im Öl-, Gas- und Kohlesektor bis 2030 um 49 Prozent und bis 2050 um 97 Prozent zu senken.

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