Gleichstellung: Bund lanciert neues Lohnanalyse-Tool
Am heutigen Frauenstreik wird auch für die Lohngleichheit demonstriert. Passend dazu lanciert der Bund ein neues Online-Tool.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund lanciert ein neues Online-Tool, mit dem die Lohngleichheit überprüft werden kann.
- Das Tool ist für kleinere Unternehmen und Organisationen gedacht.
- Die Arbeitgeber können das neue Tool gratis nutzen.
Der Bund stellt kleineren Unternehmen und Organisationen pünktlich zum Frauenstreiktag ein Online-Tool zur Verfügung, mit welchem diese ihre Lohngleichheit überprüfen können. Damit will der Bundesrat die Grundlage schaffen, dass auch kleine Unternehmen den verfassungsrechtlichen Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit umsetzen können.
Der Bund stellt das Tool Arbeitgebenden mit weniger als 50 Mitarbeitenden ab sofort gratis zur Verfügung, wie das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) am Montag mitteilte. Die Einführung dieses Tools sei eine prioritäre Massnahme der Gleichstellungsstrategie 2030, in welcher die Beseitigung der Lohndiskriminierung ein zentrales Ziel ist.
Kleine Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Lohnunterschieden
Gemäss Mitteilung beträgt der unerklärte Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern laut der Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2018 durchschnittlich 8,1 Prozent. Das mache für Frauen pro Monat ein Minus von 686 Franken aus. Im Jahr 2016 lag der Wert bei 7,7 Prozent. Bei kleineren Unternehmen sei der Lohnunterschied überdurchschnittlich hoch, schreibt das EBG.
Auch Gemeinden und staatsnahe Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden seien «eingeladen», Lohngleichheitsanalysen mit dem Tool durchzuführen. 16 Kantone, 113 Gemeinden und 63 staatsnahe Betriebe hätten die Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor des Bundes unterzeichnet, schreibt das EBG.