Woher weiss der Wetterdienst «Meteo News», wie viele Blitze in der Schweiz eingeschlagen haben? Nau hat nachgefragt.
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Laut dem Schweizer Radio und Fernsehen gab es in der Schweiz mehrere Tausend Blitze. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Netz aus Messstationen registriert weltweit die Blitzeinschläge.
  • Die Stationen funktionieren ähnlich wie Radio-Antennen.

Für einmal ist es nicht sonnig: Schon früh am Morgen blitzt und donnert es heute Dienstag im Flachland. Der Wetterdienst «Meteo News» gibt nicht nur Auskunft über das Wetter der kommenden Tage, sondern auch über Blitzeinschläge in der Schweiz. Diese Daten sind in Kombination mit anderen Messungen wichtig, um Entwicklungen von Gewittern voraus zu erkennen. Doch woher wissen die Metereologen, wie viele Blitze eingeschlagen sind? Das wollte ein Nau-Leser wissen. Wir haben nach Antworten gesucht.

Messstationen registrieren Blitzeinschläge

Auf der interaktiven Karte von Blitzortung.org können die Metereologen in Echtzeit nachschauen, wo auf der Welt Blitze einschlagen. Ausserdem beliefert die Deutsche Firma «Nowcast» «Meteo News» mit Blitz-Daten. Die Firma sammelt die Daten von Messtationen, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Die Stationen können die elektrischen Impulse, die ein Blitz ausstösst, präzise auffangen und feststellen, ob der Blitz in den Boden eingeschlagen ist oder von einer Wolke zur nächsten übergeht. Auch die Stromstärke kann genau gemessen werden.

Blitzmesser funktionieren ähnlich wie Radio-Antennen

Prof. Dr. Hans-Dierte Betz hat die Messtation «LINET» für Nowcast entwickelt. Im Youtube-Video der Firma erklärt der Experimental-Physiker, wie die Messung funktioniert: «Jede Entladung erzeugt einen starken Energie-Impuls. Diese Energie besteht grösstenteils aus elektromagnetischer Strahlung analog niederfrequenter Radiowellen und kann von unseren Antennen, die ähnlich sind wie Radio-Antennen, aufgefangen werden. Und zwar in grosser Entfernung bis etwa 1000 Kilometer.»

Blitz Messungen

Genaue Positionen bestimmen

Um die genaue Position eines Blitzes zu bestimmen, braucht man mehrere Antennen. Der elektromagnetische Impuls breitet sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit aus. Dadurch trifft er bei den verschiedenen Antennen mit einer Zeitdifferenz von millionstel Sekunden ein. Die Stationen sind mit GPS auf milliardstel Sekunden synchronisiert. Mit einem Algorithmus wird dann die exakte Position des Blitzes berechnet.

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