Auf der Webseite von Schattdorf UR wurde ein Bild eines Konzentrationslager-Tors hochgeladen. Der Geschäftsführer der Gemeinde entschuldigt sich.
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Auf der Webseite der Gemeinde Schattdorf war ein Bild eines Konzentrationslagers aufgeschaltet. - Gemeinde Schattdorf
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einem Mitarbeiter der Gemeinde Schattdorf UR ist ein schwerwiegender Fehler unterlaufen.
  • Er lud ein Bild eines Konzentrationslagers auf die Webseite der Gemeinde.
  • Der Geschäftsführer der Gemeinde sprach von einem «entschuldbaren Fehler».

«Arbeit macht frei»: Ein Bild von den Toren eines Konzentrationslagers mit dieser Aufschrift war auf der Webseite der Gemeinde Schattdorf UR aufgeschaltet. Wieso? Ein Mitarbeiter suchte ein Symbolbild dafür, dass die Verwaltung während Mariä Himmelfahrt geschlossen ist.

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Unterdessen wurde das Bild entfernt. - Gemeinde Schattdorf

Ein «schlimmer, unentschuldbarer Fehler», sagte Daniel Münch, Geschäftsführer der Gemeinde, zur «Luzerner Zeitung». Der verantwortliche Mitarbeitende habe das Bild nach «reinem Wortspiel beurteilt. Mangels politischer Bildung war ihm der brutal belastete, historische Kontext nicht bekannt», so Münch.

Er beteuert, es sei völlig unbewusst geschehen, ohne antisemitischen oder rassistischen Hintergedanken.

«Negative, nachhaltige Kraft von Bild und Wort»

Es gibt offenbar Menschen, welche die Geschehnisse in den Konzentrationslagers nicht kennen. Sechs Millionen jüdische Menschen wurden dort unter der nationalsozialistischen Regierung Adolf Hitlers getötet.

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Das Eingangstor zu Konzentrationslager Oranienburg in Berlin - Keystone

Münch entschuldigte sich ausführlich bei allen Schweizern und den Betroffenen, deren Familien diese Gräueltaten erfahren mussten. Weiter ergreift er Massnahmen, um solche Fauxpas in Zukunft zu verhindern: «Ich werde innerhalb der Verwaltung über dieses dunkle Kapitel der Weltgeschichte aufklären.»

Künftig werde er die Endkontrolle der Bilder auf der Website wieder selber übernehmen, sagt er zur «Luzerner Zeitung». Denn dieses Beispiel zeige «eindrücklich die in diesem Fall negative, nachhaltige Kraft von Bild und Wort».

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