Die CVP erhält eine neue Bundesrätin – und ihr Parteichef setzt einen wohl ungewollten Nadelstich gegen Favoritin Amherd.
Interview mit Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Ein Dämpfer für VA», so CVP-Chef Pfister zu Z'graggens Nomination.
  • Gerhard Pfister bestreitet, dass er diesen Tweet so publizieren wollte.

Die CVP setzt die Walliser Nationalrätin Viola Amherd und die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen auf ihr Bundesratsticket.

Das kam für viele Beobachter unerwartet. Als Favorit galt neben Amherd der Zuger Ständerat Peter Hegglin. Gegen ihn wäre Amherd mit dem Killer-Argument «Frau» wohl durchmarschiert.

Amherd muss zittern

Da das Geschlecht nun plötzlich keine Rolle mehr spielt, muss Top-Favoritin Amherd, die sich im Wallis mit Vorwürfen konfrontiert sieht, nun richtig zittern.

Das sieht offenbar auch CVP-Präsident Gerhard Pfister so. Quasi mit der Kommunikation des Entscheids meinte er auf einen Kommentar eines SVP-Politikers, es sei zu früh für Kapitulationen. «Aber ein Dämpfer für VA.»

CVP-Chef Gerhard Pfister und Bundesrats-Kandidadin Viola Amherd.
CVP-Chef Gerhard Pfister und Bundesrats-Kandidadin Viola Amherd. - Keystone

VA steht natürlich für Viola Amherd. Dass sich ein Parteipräsident dermassen offen – und ehrlich – über Aussichten seiner womöglich künftigen Bundesrätin äussert, ist ungewöhnlich. Und auch etwas unfreundlich.

Der inzwischen gelöschte Tweet.
Der inzwischen gelöschte Tweet. - Twitter

Tweet rasch wieder gelöscht

Das merkte er selbst umgehend und löschte den Tweet rasch wieder. Auf Anfrage spricht Pfister von einem «Verschreiber». Er habe sagen wollen, Z'graggens Nomination sei «KEIN Dämpfer». Stimmt das, würde der Satz weniger Sinn machen. Pfister hat ihn bisher jedenfalls nicht erneut gewittert.

Sicher ist: Deutliche Worte ist sich auch Z'graggen gewohnt. Einen Fragesteller aus ihrer eigenen Partei bezeichnete sie an einem öffentlichen Anlass kürzlich als «Depp».

So oder so: Mit dem reinen Frauenticket ist in den nächsten Wochen für Hochspannung gesorgt. Auch wenn Pfister selbst definitiv nicht Kandidat ist.

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