Genfer alt Staatsrat Philippe Joye gestorben

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Genève,

Der ehemalige Genfer Staatsrat Philippe Joye ist im Alter von 82 Jahren verstorben.

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Im Alter von 82 Jahren ist Philippe Joye, ein ehemaliger Staatsrat von Genf, verstorben. (Symbolbild) - Pixabay

Philippe Joye, ein ehemaliger Staatsrat von Genf, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Der seit mehreren Jahren an einer Krankheit leidende Architekt gehörte zwischen 1993 und 1997 eine Legislaturperiode lang der Regierung an und leitete das Departement für öffentliche Arbeiten. Die politische Karriere von Joye begann 1985 im Grossen Rat.

Von 1988 bis 1993 gehörte der Christdemokrat dem Parlament erneut an, bevor er in den Staatsrat gewählt wurde. Vier Jahre später wurde er von privaten Angelegenheiten eingeholt und von seiner Partei gezwungen, auf die Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu verzichten. Joye hatte eine «zweideutige Beziehung» zu einem Minderjährigen und den Verzug von Zahlungen seines Architekturbüros eingestanden.

Karrierewechsel trotz Skandal

2013 wechselte Joye zum Mouvement Citoyens Genevois (MCG) und wurde in den Grossen Rat gewählt. Da er gesundheitlich angeschlagen war, war er nur ein Jahr lang Mitglied des Kantonsparlaments. Im April 2015 wurde er in den Gemeinderat von Vernier gewählt, verzichtete aber schliesslich darauf.

«Er war ein bemerkenswerter Visionär, aber auch ein Baumeister, der viele Projekte zum Erfolg geführt hat», sagte der MCG-Präsident François Baertschi. Und: «Er hat es insbesondere geschafft, sehr schnell die Umgehungsautobahn von Plan-les-Ouates zu bauen, die den Verkehr im Stadtzentrum entlastet.»

Ein Visionär mit Hindernissen

«Philippe Joye verfügte über politische und technische Kompetenzen auf hohem Niveau», betonte Baertschi. Er war nicht immer ein Prophet im eigenen Land. Sein grosses Projekt, eine Verkehrsverbindung über den Genferseehafen, wurde 1996 in einer Volksabstimmung abgelehnt.

«Er war ein Mann voller Freundlichkeit und Offenheit gegenüber anderen. Er besass eine Sammlung von Krawatten mit dem Bildnis von Babar, was ihm seinen Spitznamen einbrachte», erinnert sich Baertschi. Joye erlebte in seiner Kindheit eine tragische Geschichte.

Bei seiner Geburt in einem Freiburger Spital wurde sein Zwillingsbruder mit einem anderen Baby vertauscht. Erst sechs Jahre später wurde der Fehler entdeckt. Und die beiden Kinder kehrten zu ihren leiblichen Eltern zurück.

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