Vor hundert Jahren starb Ferdinand Hodler. Anlässlich seines Todestages widmet sich das Genfer Musée Rath seinen Ideen.
Das Musée Rath widmet sich anlässlich des Todestages von Hodler seinen Ideen.
Das Musée Rath widmet sich anlässlich des Todestages von Hodler seinen Ideen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Genfer Musée Rath widmet sich anlässlich des hundertsten Todestages von Hodler seinen Ideen.
  • Die Ausstellung dauert vom 20. April bis 19. August.

Die Ausstellung «Hodler/Parallelismus» dauert vom 20. April bis 19. August.

Genf war Hodlers Schicksalsstadt. Seine erste Reise dorthin unternahm der damals 18-jährige Berner 1871 zu Fuss. Barthélemy Menn, selbst Landschaftsmaler, entdeckte ihn und nahm Hodler in seine Kunstschule auf. Ihm «schulde ich alles», sagte Hodler später über Menn. .

Zuletzt den Genfer See

Holder blieb in Genf. Hier hatte er 1885 seine erste Einzelausstellung, hier hatte er 1891 seinen ersten Skandal, als die Genfer Behörden das Gemälde «Die Nacht» aus «sittlichen Gründen» aus der städtischen Kunstausstellung entfernen liessen. Mit diesem Gemälde erlebte Hodler in Paris, Berlin und Wien seinen internationalen Durchbruch.

In Genf lernte Hodler jene Frauen kennen, die er entweder heiratete oder mit denen er Kinder hatte, was bei ihm nicht das gleiche war. Nachdem er ein berühmter und wohlhabender Maler geworden war, machte ihn die Stadt zuerst zum Ehrenprofessor, dann zum Ehrenbürger.

Parallelen überall

Etwa 100 Werke umfasst die Schau im Musée Rath. Drei Holzfäller sind da, ein Tell, Grossformate aus Bern wie «Die Nacht», «Der Tag» oder die «Enttäuschten Seelen», die eher mittelformatigen, figürlichen Bestände aus den Genfer Kunstmuseen sowie viele Landschaften, einige davon selten gezeigt, weil in Privatbesitz. Den Ausgangspunkt bildet der kunsttheoretische Vortrag «Die Mission des Künstlers», den Hodler 1897 auf Einladung des örtlichen Kunstvereins in Fribourg hielt und in dem der ehrgeizige Maler sich seinen eigenen «Ismus» gab: den Parallelismus.

Parallelen sind in Hodlers Augen das Gerüst der Schönheit, er sah sie überall: In der Natur und im menschlichen Körper, in und an dem sich viele Symmetrien finden lassen. Und weil die Form das ist, was Hodler in der Malerei am höchsten schätzte, wie er selber sagte, machte er die Ordnung von Symmetrien zum Konstruktionsprinzip seiner Bilder.

Kein Nationalmaler

So simpel Hodlers Prinzip war, es verhalf ihm doch zu einer aussergewöhnlichen bildnerischen Sensibilität, das will die ganz auf Kontemplation und nicht auf Analyse ausgerichtete Genfer Ausstellung zeigen – vielleicht zum Preis, den Begriff «Parallelismus» zu strapazieren. Das tat aber schon Hodler selbst, der in den Parallelen ein «Weltgesetzt» sehen wollte. Gleichzeitig wusste er auch, dass ihm der geometrische Trick zu einer guten Lesbarkeit seiner Bilder verhalf, was sie populär machte

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