Gegen Coronavirus: Infektiologe erklärt die Wirkung von Asthmasprays

Das Coronavirus kann laut einer neuen Studie zuverlässig mit einem Asthmaspray bekämpft werden. Doch wie und weshalb wirkt das Asthmaspray?

Das Wichtigste in Kürze

Eine neue Studie bringt neue Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus.
Budenosid wird in Asthmasprays eingesetzt und hilft zuverlässig gegen schwere Verläufe.
Dies deshalb, weil es den Viren das Andocken an die Rezeptoren erschwert.

Ist es der grosse Durchbruch in der Covid-19-Behandlung? Der Wirkstoff Budenosid, der in Asthmasprays vorkommt, soll die Wahrscheinlichkeit auf schwere Corona-Verläufe drastisch verringern.

Manuel Battegay, Chefarzt für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel erklärt, wie Budenosid gegen das Coronavirus wirkt: «Das inhalative Steroid Budenosid hemmt die Entzündung, ein wichtiger Faktor des Krankheitsgeschehens bei Covid-19. Denn das Virus schädigt einerseits selber die Atemwege, anderseits kann es eine schädigende Entzündung auslösen.»

Manuel Battegay Coronavirus «Arena» — Manuel Battegay, Chefarzt Infektiologie am Universitätsspital Basel, in der SRF-«Arena». - Screenshot SRF

Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation des Zürcher Unispitals, ergänzt: «Das Mittel führt zur Abschwellung der Bronchien und erleichtert so das Atmen.» Die neue Studie sei ein Hoffnungsschimmer in der Bekämpfung des Coronavirus.

Gegen Coronavirus: Nicht alle Sprays helfen

Battegay erklärt weiter: «Spezifisch wird angenommen, dass der ACE-2 Rezeptor, die Andockstelle von SARS-CoV-2, runterreguliert wird.» Oder mit einfacheren Worten: «Viren können mit dieser Therapie schlechter andocken.»

Wichtig ist allerdings: Es helfen nicht alle Asthmasprays. «Von Asthmasprays ohne Steroide kann keine Wirkung erwartet werden, es braucht die Steroide für die entzündungshemmende Wirkung.» Dies hält Battegay fest.

Würden Sie sich bei einer Corona-Infektion mit Budesonid behandeln lassen?

Ob sich Budenosid wirklich als Retter gegen schwere Corona-Verläufe herausstellt, muss jetzt abgewartet werden. Grössere vergleichende Studien seien bereits unterwegs, so Battegay.