Über 2000 Menschen haben sich am frühen Samstagnachmittag in Basel zu einer unbewilligten Kundgebung gegen Rassismus versammelt.
Auch in Zürich demonstrieren hunderte Menschen auf den Strassen gegen Rassismus. - Snapchat
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Basel demonstrieren mehrere tausend Personen auf dem Barfüsserplatz gegen Rassismus.
  • Auch in Zürich hat sich am frühen Nachmittag eine Gruppe Menschen besammelt.
  • Die Polizei griff zunächst nicht ein, nahm aber in Zürich die Demo-Organisatorin fest.

Auf dem Basler Barfüsserplatz demonstrierten mehrere tausend Personen am Samstag gegen Rassismus. Die Polizei zeigte Präsenz, verteilte Flugblätter mit den Verhaltensrichtlinien des Bundesrats, griff aber zunächst nicht ein.

Demonstrationsteilnehmende verteilten ihrerseits Schutzmasken, die fast durchs Band getragen wurden. Kurz vor 14 Uhr setzte sich ein Demonstrationszug durch die Innenstadt in Richtung Marktplatz in Bewegung. Später überquerte er den Rhein über die Mittlere Brücke. Die Demonstranten skandierten «Black Lives Matter», was in der ganzen Innenstadt zu hören war.

Basel Demo
Auch einige Basler Polizisten solidarisierten sich mit den Demonstranten. - Facebook/African Council Siwtzerland

Auch in Zürich wird demonstriert

Auch in Zürich gehen die Menschen heute auf die Strasse, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Die Demo ist unbewilligt, die Polizei ist vor Ort. Der Umzug zog von der Bahnhofstrasse in Richtung Stauffacher.

Die Polizei schreibt auf Twitter, man versuche «im Dialog eine Lösung zu finden». Am Nachmittag rief sie dann die Teilnehmenden auf, in kleinen Gruppen den Kreis 4 zu verlassen. Es würden keine weiteren Demonstrationen toleriert werden.

Am Nachmittag schrieb die Stadtpolizei Zürich in einer Medienmitteilung dann, dass es zu keinen Ausschreitungen oder Sachbeschädigungen im Zuge der Demonstrationen gekommen sei. Eine Person sei aber festgenommen worden. Es handle sich um die Frau, die als Organisatorin der illegalen Demonstrationen erkannt wurde. Gegen eine zweite Person werde wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte an die Staatsanwaltschaft rapportiert.

Ganze Schweiz betroffen

Bereits am Freitag hatten in Biel mehr als 1000 Menschen unter diesem Slogan gegen Rassismus demonstriert. Auch in anderen Schweizer Städten waren am Samstag Kundgebungen geplant.

Trotz Corona-Beschränkungen sind in vielen europäischen Städten in den letzten Tagen Tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Auslöser ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA.

Demonstrationen mit 300 Personen wieder erlaubt

Seit heute Samstag dürfen in der Schweiz wieder politische und zivilgesellschaftliche Kundgebungen bewilligt werden, jedoch nur unter gewissen Bedingungen. So muss die Zahl der Teilnehmenden auf 300 begrenzt sein und die Veranstalter müssen ein Schutzkonzept erarbeiten und eine verantwortliche Person bezeichnen.

Tod von George Floyd
Demonstranten halten bei einem Protest Plakate und ein Banner hoch. - dpa

Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) hatte es am Freitag als «praxisfremd» bezeichnet, dass die Polizeikorps bei einer öffentlichen Demonstration eine Obergrenze von 300 Personen sowie ein Schutzkonzept durchsetzen könnten.

Sie empfahl deshalb den Behörden, keine Demonstrationen zu bewilligen, wenn das öffentliche Interesse am Thema gross sei. Im Zweifelsfall müssten jedoch die Vorteile einer bewilligten Demonstration mit einer verantwortlichen Person gegen das Risiko einer unbewilligten Kundgebung abgewogen werden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TwitterGewaltTodGeorge FloydDemonstration