Am Montag erschien der neue Guide von Gault-Millau. Erstmals erwähnt wurde auch das Restaurant Schützenmatt in Altdorf UR – ein Arbeitsintegrations-Projekt.
Gault-Millau
Im Restaurant Schützenmatt in Altdorf arbeiten anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge. Das Restaurant wurde im Guide von Gault-Millau erwähnt. - Restaurant Schützenmatt
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Restaurant Schützenmatt in Altdorf ist mit 12 Punkten erstmals im Gault-Millau-Guide.
  • Es ist ein Arbeitsintegrations-Projekt des Schweizerischen Roten Kreuzes.
  • Flüchtlinge können hier in der Küche oder im Service die nächsten Schritte wagen.

Im gestern Montag erschienenen Guide von Gault-Millau werden grosse Stars aus der Küche ausgezeichnet. Und nur die besten Restaurants bekommen Punkte. Viel Ruhm und Ehre, Glanz und Glamour warten auf die Ausgezeichneten.

In diesem illustren Kreis ist neuerdings auch das Restaurant Schützenmatt in Altdorf zu finden. Mit zwölf Punkten ist es erstmals im Gault-Millau-Guide vertreten und gehört damit zu den 800 besten Restaurants der Schweiz.

Die Schützenmatt ist ein beschauliches, charmantes Lokal im Herzen des Urner Hauptortes. Dahinter verbirgt sich aber viel mehr: Die Schützenmatt ist kein «normales» Restaurant. Es wurde nämlich 2016 vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) übernommen – als Arbeitsintegrations-Projekt.

Flüchtlinge dürfen in der Schützenmatt mehr Verantwortung übernehmen

Hinter den Töpfen stehen keine lang ausgebildeten Profiköche. Sondern Flüchtlinge, die hier eine Chance bekommen, den nächsten Schritt in ihrem Berufsleben zu machen.

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Das Restaurant Schützenmatt gehört laut Gault-Millau zu den 800 besten Restaurants der Schweiz. - SRK

Die ersten beruflichen Erfahrungen in der Gastromonie dürfen sie im Schulrestaurant Fomaz machen. Ebenfalls ein Projekt des SRK, ebenfalls in Altdorf. Dieses wurde 2011 gegründet.

Im Fomaz bereiten vier Festangestellte die Flüchtlinge in einem speziellen Rahmen und mit viel Betreuung auf den Arbeitsmarkt vor. Haben sie sich dort bewährt, dürfen sie in die Schützenmatt «aufsteigen».

Dort können die Flüchtlinge mehr Verantwortung übernehmen und selbstständiger arbeiten. Das SRK bietet ihnen je einen Ausbildungsplatz EFZ (Eidg. Fähigkeitszeugnis) in der Küche und im Service an.

Erstes Flüchtlingsprojekt im Gault-Millau

Die Schützenmatt ist der erste Betrieb im Restaurantführer, der Arbeitsplätze bietet für die berufliche und soziale Integration von Flüchtlingen.

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Im Restaurant Schützenmatt können die Flüchtlinge im Service oder in der Küche arbeiten. - Restaurant Schützenmatt

Einer der Restaurationsangestellten in der Schützenmatt ist Robel Daniel. Zur Auszeichnung von Gault-Millau meint der 31-Jährige: «Ich bin stolz, dass wir es als Team geschafft haben. Diese Auszeichnung ist für mich eine zusätzliche berufliche Qualifikation.»

Auch Küchenchef Sören Wirth (27) sieht die Nennung im Gault-Millau als Teamarbeit: «Die Auszeichnung gebührt dem ganzen Team, sie ist nur mit guter Zusammenarbeit möglich.»

Die Schützenmatt freut sich über die Auszeichnung.

Im Kanton Uri hat das SRK den Auftrag zur Integrationsförderung von anerkannten und vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Der Pflegebereich und das Gastgewerbe bieten eine gute Plattform, um Erwachsene mit geringer Bildung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Zum «Koch des Jahres 2020» wurde übrigens Tanja Grandits mit ihrem Basler Restaurant Stucki gekürt. Bereits 2014 bekam sie diese Auszeichnung.

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