Gastgewerbe beklagt sich über 28 Prozent Umsatzeinbusse
Das Gastgewerbe hat wegen der erweiterten Zertifikatspflicht starke Einbüsse zu bewältigen. Insgesamt sei ungefähr 28 Prozent weniger Umsatz erzielt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Gastronomie hat seit Mitte September 28 Prozent weniger Umsatz erzielt.
- Die Betriebe in ländlichen Regionen seien am stärksten betroffen.
Gastrosuisse hat im Gastgewerbe in der Schweiz eine Umfrage gemacht. Durchschnittlich haben die Restaurants 27,6 Prozent weniger Umsatz erzielt. Dies wegen der Ausweitung der Zertifikatspflicht. Und die Zahl der Stornierungen von Reservationen steigt.
81,3 Prozent der befragten gastgewerblichen Betriebe verzeichnen einen Umsatzrückgang wegen der verschärften Zertifikatspflicht, wie Gastrosuisse am Freitag mitteilte. Am stärksten betroffen seien die Betriebe in ländlichen Regionen mit durchschnittlichen Umsatzeinbussen von 31,5 Prozent.
Drei von vier befragten Betrieben beklagten überdies eine steigende Zahl von Stornierungen bei den Reservationen. Lediglich 3,4 Prozent der Betriebe hätten ihren Umsatz trotz Zertifikatspflicht steigern können.
Gastgewerbe klagt über kritische Auseinandersetzungen
Grosse Sorgen bereiten den Unternehmen laut Gastrosuisse die sinkenden Temperaturen, die Stornierungswelle und die aufgebrauchten Reserven. Ebenfalls als problematisch wahrgenommen werde das Konfliktpotenzial. Vier von zehn Betriebe berichteten von kritischen Auseinandersetzungen in ihren Betrieben. Viele Gastwirte hofften deshalb auf eine baldige Aufhebung der Zertifikatspflicht.

Angesichts der grossen Unterschiede würden die Durchschnittswerte indes zu kurz greifen, um die aktuelle Lage im Gastgewerbe zu beurteilen. Dies heisst es in der Mitteilung weiter. Für stark betroffene Unternehmen brauche es nun dringend neue Härtefallentschädigungen, lässt sich Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer in der Mitteilung zitieren.
Der Branchenverband führte die Umfrage vom 6. bis 11. Oktober bei 2337 Mitgliedern durch.