Freiburg fordert zweite Landessprache an Schweizer Primarschulen

Keystone-SDA
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Fribourg,

Am Donnerstag hat das Freiburger Kantonsparlament eine Resolution zum Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule verabschiedet.

Primarschule Unterricht
Das Freiburger Kantonsparlament fordert flächendeckenden Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule. (Symbolbild) - unsplash

Das Freiburger Kantonsparlament, der Grosse Rat, hat am Donnerstag eine Resolution verabschiedet, die den Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule in der ganzen Schweiz fordert. Die Resolution soll ein Zeichen sein an diejenigen Kantone, die Französisch erst in der Sekundarschule unterrichten möchten.

In mehreren Deutschschweizer Kantonen wird aktuell dieses Thema diskutiert. Die Resolution soll auch ein Appell an die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und die Bundesinstanzen sein, sich für den Unterricht der Landessprachen einzusetzen.

Die Freiburger Grossratsmitglieder vertraten am Donnerstag die Ansicht, dass der Zusammenhalt der Schweiz als mehrsprachiger Bundesstaat insbesondere auf der Fähigkeit beruhe, die Sprache des anderen zu verstehen und zu kommunizieren und sich unter den Sprachregionen kennen zu lernen.

«Der Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule zeigt, wie sehr sich jeder Kanton um die Annäherung der Sprachgemeinschaften bemüht», heisst es im Text.

Französischunterricht-Verschiebung spaltet Ost- und Westschweiz

Die Verschiebung des Französischunterrichts in die Sekundarstufe würde eine Kluft im Land aufreissen, insbesondere zwischen der Zentral- und Ostschweiz auf der einen und der Westschweiz auf der anderen Seite.

Das Zürcher Kantonsparlament hatte Anfang September entschieden, Französisch in der Primarschule abzuschaffen. Der Entscheid löste eine heftige Kontroverse im Land aus.

Der Bundesrat will den Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarschule wenn nötig durchsetzen, wie er Mitte September bekannt gab. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider bezeichnete die Abschaffung des Frühfranzösisch als Affront für die Westschweiz.

Kommentare

User #3201 (nicht angemeldet)

Es wird überall nur vom Französischunterricht in der Deutschschweiz gesprochen. Aber wie genau sah/sieht es mit dem Deutschunterricht in französischsprachigen Kantonen aus?

Amediesli

Ich dachte, eine zweite Landessprache in der Primarschule gäbs schon schweizweit?! Warum tun wir unseren Kindern das an, wenn wir nicht müssen? Wäre es nicht besser, sie könnten wenigstens eine Landessprache nahezu perfekt, als zwei so einigermassen? Und obwohl die Kinder mit zwei Sprachen schon überfordert sind, nimmt man noch eine dritte dazu…

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