Im November 2020 hat eine Frau in einem Kaufhaus in Lugano mehrere Menschen mit einem Messer attackiert. Ihr wird versuchter Mord vorgeworfen.
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Im Manor von Lugano ist es im November 2020 zu einer Messerstecherei gekommen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Manor in Lugano griff eine Frau 2020 mit einem Messer zwei Frauen an.
  • Hintergrund der Tat sollen dschihadistische Motive sein.
  • Nun wurde die Verdächtige wegen Mordes angeklagt.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen Frau eingereicht, die in einem Kaufhaus in Lugano aus dschihadistischen Motiven zwei Frauen mit einem Messer angegriffen haben soll. Ihr werden versuchter Mord und der Verstoss gegen das Al-Kaida/IS-Gesetz zur Last gelegt.

Die Bundesanwaltschaft wirft der heute 29-Jährigen vor, sie habe ihre Opfer töten und einen terroristischen Akt im Namen des «Islamischen Staates» (IS) begehen wollen, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die Beschuldigte handelte gemäss Anklage vorsätzlich und mit besonderer Skrupellosigkeit.

Die Schweizer Staatsbürgerin mit Wohnsitz im Tessin hatte am 24. November 2020 in einem grossen Kaufhaus in Lugano zwei Frauen angegriffen, eine von ihnen mit einem Messer. Eines der Opfer wurde dabei am Hals schwer verletzt. Dem zweiten Opfer gelang es schliesslich, die Beschuldigte zusammen mit anderen am Tatort anwesenden Personen zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Opfer zufällig ausgesucht

Laut Bundesanwaltschaft attackierte die Beschuldigte ihre zufällig ausgesuchten Opfer brutal mit einem Messer mit dem Ziel, diese zu töten und damit im Namen des IS Terror in der Bevölkerung zu verbreiten, eine breite Medienberichterstattung auszulösen und dadurch die Ideologie des IS zu propagieren.

Kaufhaus
Die Frau wählte ihre Opfer zufällig aus. - Keystone

Der Frau werden versuchter Mord und der Verstoss gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen Al-Kaida und Islamischer Staat sowie verwandter Organisationen vorgeworfen.

Zudem wird sie sich wegen unzulässiger Ausübung der Prostitution vor Gericht verantworten müssen. Die Strafanträge gibt die Bundesanwaltschaft anlässlich der Hauptverhandlung vor dem Bundesstrafgericht bekannt.

Die Beschuldigte befand sich nach ihrer Festnahme am Tattag zunächst in Untersuchungshaft und ist seit August 2021 im vorzeitigen Strafvollzug. Bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils gilt die Unschuldsvermutung.

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