Französische Streikende verteilen gratis Energie

In Frankreich streiken aktuell unzählige Berufstätige gegen die geplante Anhebung des Renten-Alters. So auch im Energie-Sektor, wo am Mittwoch und am Donnerstag Angestellte von Kraftwerken, Raffinerien und Häfen ihre Arbeit erneut niederlegten.

Doch die Energie, welche auch während den Protesten weiter produziert wird, soll nicht verschwendet werden: Stattdessen hat das streikende Personal Strom und Gas teils gratis an Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Bibliotheken weitergeleitet.

Die Aktion läuft unter dem Namen «Robin des Bois» (in Anlehnung an Robin Hood) und soll «das Machtgleichgewicht weiter zugunsten der Streikenden verschieben», erklärte der Generalsekretär der CGT gegenüber «FranceInfo» am Freitag. Es ist eines der grössten Gewerkschaftsbündnisse im Land.

«Es geht darum, denjenigen Energie zurückzugeben, die sie nicht haben, weil sie es sich nicht leisten können, und sie für Krankenhäuser und Schulen kostenlos zu machen.» Auch einzelne Haushalte, die zuvor ihre steigenden Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten, sollen davon profitiert haben.

Die Streikenden drohten, die Energie weiter selber zu verteilen. «Wenn die Regierung ihre Rentenreformen nicht zurücknimmt, werden wir weitermachen und die Energie für alle kostenlos machen, die keinen Zugang zu regulierten Tarifen haben, egal ob es sich um öffentliche Einrichtungen oder Unternehmen handelt», so ein Gewerkschaftssekretär in Paris.

Er sagte, dass in Paris und den Vororten der Stadt am Donnerstag kostenlose Energie für Krankenhäuser, Kliniken, Eislaufbahnen, Schwimmbäder, Gymnasien, öffentliche Gebäude, Strassenbeleuchtung und Heizungen bereitgestellt wurde. «Zumindest ist es so sinnvoll und hilft den Bürgern», fügte er hinzu.