Flims GR: Holzskulpturen nach Tod von Mädchen (†7) entfernt
Nach dem Tod eines siebenjährigen Deutschschweizer Mädchens durch eine Holzskulptur wurden diese in Flims GR entfernt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mädchen wurde in Flims GR beim Spielen von einer umstürzenden Holzfigur getroffen.
- Das Mädchen verstarb an schweren Verletzungen.
Beim Spielen wurde gestern eine Siebenjährige von einer umstürzenden Holzfigur in Flims GR erschlagen. Beim Unfallort hat es heute immer wieder Passanten, die betroffen stehen bleiben.
Das schreckliche Unglück passiert am Pfingstmontag kurz vor 11 Uhr: Zusammen mit seinen Eltern befindet sich das Mädchen bei der Talstation der Bergbahnen in Flims. Sie spielt an einer rund eineinhalb Meter hohen Holzfigur. Die mindestens 80 Kilo schwere Holzfigur stürzt um und verletzt das Mädchen schwer am Kopf.
Die Rettungskräfte werden alarmiert. Polizei und Ambulanz rasen an den Unglücksort. Das Mädchen wird schliesslich mit einem Helikopter ins Kantonsspital Graubünden nach Chur geflogen. Trotz aller Bemühungen verstirbt das Kind noch am gleichen Abend.

Die Angehörigen werden nach dem Unglück vom Care Team Grischun betreut. Die Opferfamilie stammt aus der Deutschschweiz, nicht aber aus dem Kanton Graubünden. Sie war auf einem Tagesausflug in Flims.
Am Tag danach erinnert vor Ort nichts mehr an die Tragödie. Die tödliche Holzfigur hat die Polizei zur Spurensicherung mitgenommen. Auch zwei andere Holzskulpturen, die dort standen, sind nicht mehr da.
Nur niedergedrücktes und zertrampeltes Gras zeugt noch von dem Drama. «Es läuft mir noch immer kalt den Rücken hinunter», sagt eine Spaziergängerin. «Mit Kindern ist so etwas schnell passiert.» Ein Mann sitzt vor der Unglückstelle auf einer Bank: «Es kann doch nicht sein, dass diese Holzskulpturen nicht mit einem Haag geschützt waren. Und wieso kippt so eine schwere Skulptur überhaupt um? Ich glaube nicht, dass das ein kleines Mädchen schafft.»
In einer Bar am Platz sassen am Pfingstmontag einige Leute auf der Terrasse. Die beiden Angestellten, die heute da sind, hatten gestern frei. «Unser Chef sagte uns, dass wir keine Fragen beantworten dürfen», sagen die beiden Frauen. Das Gleiche sagt auch ein Mitarbeiter eines Sportgeschäfts direkt bei den Bergbahnen.
Flims GR: Fragen zum Unglück sind unerwünscht
Im Info-Büro der Bergbahnen verweist eine Mitarbeiterin auf die Medienstelle der Weisse Arena Gruppe in Laax GR. Per Mail antwortet die Medienstelle heute Nachmittag. Die drei Dekorationsskulpturen aus Holz seien bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Und dann bloss noch: «Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aufgrund der laufenden Ermittlungen und des noch nicht klaren Unfallhergangs keine weiteren Auskünfte geben können.»

Die Weisse Arena Gruppe verweist an die Bündner Kantonspolizei. Doch Polizeisprecher Roman Rüegg kann derzeit auch nicht viel mehr sagen. «Die Ermittlungen laufen noch.» Das Kind sei nicht unbeaufsichtigt gewesen. «Die Eltern waren in Sichtkontakt, als der Unfall geschah.»
Die kleine Wiese sei kein Spielplatz. Ob die Holzskulptur im Boden verankert war, kann der Polizeisprecher wegen den laufenden Ermittlungen nicht sagen. Auch ob es keine Schilder gab, auf denen beispielsweise «Nicht berühren» stand, will die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Die Polizei sucht Personen, die den Unfall beobachtet haben. Diese melden sich bitte beim Polizeiposten Flims, Telefon 081 257 74 80.