Feuchtfröhliche Nacht für Lehrer kein Entlassungsgrund
Die Genfer Justiz hat die Entlassung eines Lehrers nach einer feutchtfröhlichen Nacht bei einer Studienreise aufgehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Lehrer feiert auf der Studienreise mit seinen Schülerinnen und trank dabei Alkohol.
- Das Genfer Verwaltungsgericht entschied nun, die Entlassung des Lehrers gehe zu weit.
Der Lehrer hatte nach einem Diskothekenbesuch in Barcelona mit zwei Schülerinnen in einem Zimmer geschlafen. Die Richter fanden die Entlassung als Sanktion übertrieben. Das Urteil des Verwaltungsgerichts vom 23. März machte die Zeitung «Le Courier» am Montag bekannt.
Der Vorfall ereignete sich im April 2019. Am letzten Abend der Studienreise nach Barcelona begab sich der Lehrer mit den beiden erwachsenen Schülerinnen in eine Diskothek, wo er eine Flasche Wodka auffahren liess.
In den frühen Morgenstunden kehrte das Trio ins Hotel zurück. Dort konnten die beiden betrunkenen Schülerinnen nicht in ihr verschlossenes Zimmer zurück. Der Lehrer schlug ihnen vor, in seinem Zimmer zu schlafen. Eine Schülerin legte sich unter, die andere und der Lehrer auf die Bettdecke.
Entlassung geht zu weit
Das Verwaltungsgericht befand, das fordere zwar nach einer Sanktion. Die Entlassung als härteste Sanktion sei aber nicht gerechtfertigt.
Die Geschehnisse seien lediglich über einen kurzen Zeitraum vorgefallen und Folge des schlechten Entscheids des Lehrers, mit den Schülerinnen eine Diskothek zu besuchen. Zudem habe der Lehrer vorher nie zu Beanstandungen Anlass gegeben.
Die kantonale Erziehungsdirektion will in Kürze über einen eventuellen Weiterzug ans Bundesgericht entscheiden. Es erinnerte daran, dass es bei unangemessenem Verhalten von Lehrkräften eine Null-Toleranz-Politik befolgt.
