Feministischer Streikkanal likt Brandanschlag bei UBS
Aktivisten vermeldeten eine Brandattacke auf ein Gebäude der UBS. Ein beliebter feministischer Instagram-Account setzte einen Like darunter.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Antifa Zürich berichtete über ein Feuer, das sie bei einem UBS-Gebäude gelegt hatte.
- Der Account «Feministischer Streik Schweiz» setzte einen Like unter den Post.
- «Der Like war ein Versehen», behaupten die Account-Betreiberinnen.
Prominent macht die Antifa Zürich auf eine kürzliche Tat aus ihren Kreisen aufmerksam. «Brandstiftung bei UBS in Zürich», lautet der Titel der Meldung vom neunten September.
Die antifaschistische Gruppierung hat diese in Form eines Screenshots auf ihrem Instagram- Account gepostet. Ursprünglich stammt sie von der Website der linksextremen Szeneplattform «barrikade.info».
Mutmasslich Linksextreme berichten darin, bei der UBS an der Badenerstrasse in Zürich einen Brand gelegt zu haben. Sie begründen die Flammen mit einem «Gruss». Dieser richtet sich an die Menschen, die sich für die Befreiung Palästinas einsetzen.
Namhafte Nationalrätinnen folgen Account
Beim Brand bei der UBS handelte es sich nicht nur um Angeberei. Die Stadtpolizei Zürich bestätigte, dass bei der Gebäudefassade ein Gegenstand in Brand gesetzt wurde. Am Gebäude entstand Sachschaden.
Rund 500 User haben den Post zur Attacke auf die UBS mit einem Like versehen. Brisant dabei: Auch der bisher als «Feministischer Streik Schweiz» bekannte Account likte den Post.
Dem Account mit über 11'000 Followern folgen viele User, die den Kampf für Gleichstellung unterstützen oder sich zumindest dafür interessieren. Unter den Followern sind auch namhafte Nationalrätinnen und Nationalräte der SP sowie bekannte Grüne Politikerinnen und Politiker.
«Den Like haben wir entfernt»
Nau.ch konfrontierte die Betreiberinnen des Streik-Kanals am elften September mit dem gesetzten Like. Einen Tag später reagierten sie auf die Anfrage der Redaktion.
Sie bedankten sich für den Hinweis. «Den Like auf dem Post der Antifa haben wir entfernt, das war ein Versehen», behaupten sie.
Insgesamt vier Tage lang befand sich der Like unter dem Post. Die Menschen, die diesen Kanal betreuten, täten dies ehrenamtlich und nebenbei, sagen die Betreiberinnen. «Fehler passieren, wenn mensch schnell noch eine Story teilt oder einen Post.»
Die Betreiberinnen stellen klar: «Wir distanzieren uns von Gewaltakten in jeglicher Form.»
Namen geändert
Die Account-Betreiberinnen machten darauf aufmerksam, dass sie «nur ein Verteilkanal» seien. «Das heisst, wir gehören nicht zu einem regionalen Kollektiv und sind nicht in die nationale Koordination der feministischen Kollektive involviert.»
Sie seien «nur ein paar feministische Menschen», die Posts der regionalen Kollektive reposteten. Der einzige Zweck dieses Kanals sei es, Events der regionalen Kollektive zu verbreiten.
Inzwischen hat der Account auch einen anderen Namen. Neu lautet der Profilname nicht mehr «Feministischer Streik Schweiz», sondern «Feministisch Streiken Schweiz».
Palästina-Posts und Sachbeschädigungen
Quer in der Landschaft stand der Like für den Brandanschlag auf ein UBS-Gebäude im Zusammenhang mit Palästina nicht. Hin und wieder postet der Kanal auf Instagram auch Storys zum bewaffneten Konflikt zwischen israel und Palästina. In diesen teilen sie Posts von palästina-freundlichen Gruppen.
Auch Sachbeschädigungen scheinen in feministisch-aktivistischen Kreisen nicht tabu zu sein. Dies zeigt etwa der feministische Streik im vergangenen Juni in Zürich. Bei der bewilligten Demo durch die Stadt kam es zu Sprayereien und Farbflaschenwürfen gegen Fassaden.
Zu Sachbeschädigungen kam es auch am Weltfrauentag in Zürich im März. Vermummte warfen bei einer unbewilligten Demo Farbbeutel an Hausfassaden und verübten Sprayereien. Zudem zündeten die Demonstrierenden pyrotechnische Gegenstände.