Fast die Hälfte der Schweizer wollen laut Umfrage mehr Abstand
Laut einer Umfrage des Partnervermittlers Parship.ch fühlten sich viele Schweizer schon vor der Corona-Pandemie zu mehr Nähe verpflichtet, als ihnen lieb war.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Partnervermittler Parship.ch hat eine Umfrage in Auftrag gegeben.
- Demnach fühlen sich Schweizer zu mehr Nähe verpflichtet, als ihnen lieb ist.
- 42 Prozent Männer und 48 Prozent Frauen wünschen sich mehr Abstand.
Nicht nur in Corona-Zeiten: Fast die Hälfte der Menschen in der Schweiz wollen im Alltag mehr Abstand. Vor dem Ausbruch der Pandemie hatten sie sich zu mehr Nähe verpflichtet gefühlt als ihnen lieb gewesen war. Das hat eine Umfrage bei rund 1000 Personen ergeben.
42 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen wünschten sich insgesamt mehr Abstand im Alltag. Die Umfrage wurde in Auftrag des Partnervermittlers Parship.ch gemacht.

Etwa vier von zehn Antwortenden gaben an, sich bei Begrüssungen zu mehr Kontakt verpflichtet zu fühlen, als ihnen lieb sei. Dies unabhängig von Alter und Geschlecht.
Auf Begrüssungsküsschen kann verzichtet werden
Mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 53 Prozent, vermisst aber Umarmungen und Händeschütteln. Auf Begrüssungsküsschen scheinen viele verzichten zu können. Dieses Ritual fehlt laut der Umfrage nur 38 Prozent, bei den unter 30-Jährigen gar nur 22 Prozent.
Zwei von drei Befragten empfinden den auf Grund der Hygieneregeln grossen Abstand zwischen den Menschen als unnatürlich. Sie freuen sich auf die Zeit, in der das Leben wieder sein wird wie früher.

Das sei kein Widerspruch, liess sich Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan zitieren: «Es gibt im Alltag einen klaren Unterschied zwischen mehr Kontakt haben wollen und mehr Kontakt haben müssen. Dies, weil die sozialen Normen es so vorgeben.»
Die Studie wurde Ende Juni/Anfang Juli vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent durchgeführt. Befragt wurden 1008 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Deutschschweiz und in der Romandie.