Die Sommerferien nahen – und damit das neue Schuljahr. Der Fachkräftemangel gestaltet die Suche nach neuen Lehrkräften schwierig. Was tun die Kantone dagegen?
Unterricht (Symbolbild)
Ein Lehrer gibt einer Klasse Unterricht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in diesem Jahr macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar.
  • Schweizer Schulen suchen nach Lehrpersonal fürs kommende Schuljahr.
  • Manche Kantone setzen wie letztes Jahr auf Quereinsteiger.
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Bis zum kommenden Schuljahr ist es noch etwas hin. Die Schulen suchen aber jetzt schon – Land auf, Land ab – nach Personal. Der Lehrermangel ist auch in diesem Jahr wieder spürbar.

Über alle Kantone hinweg ist die Lage schwierig, aber die Hütte brennt noch nicht. An heilpädagogischen Schulen ist die Situation oft jeweils schlimmer als anderswo. In Bern ist die Situation «herausfordernd», in Solothurn «angespannt» und in Uri ist der Fachkräftemangel «bemerkbar». So oder so ähnlich sieht es in den meisten Deutschschweizer Kantonen aus.

In Luzern herrscht gar «ein grosser Mangel an Lehrpersonen». 192 Stellen mit 50 Prozent-Pensum oder mehr und 88 Stellen unter 50 Prozent-Pensum sind ausgeschrieben. «Die Lage ist in etwa gleich prekär wie im Vorjahr zur selben Zeit», heisst es vom Kanton auf Anfrage.

Zürich: Lage hat sich «leicht entspannt»

Dass die Lage immerhin nicht schlimmer geworden ist, ist auch von den Kantonen Aargau und Basel-Stadt zu hören. In Zürich hat sich die Lage hingegen «leicht entspannt».

Der Kanton Zürich vermutet, dass es 2022 einen «Nachholeffekt» aus Pandemiezeiten gab. Ausgedehntere Reisen zum Beispiel seien vorher nicht möglich gewesen. Dies könnte ein Grund dafür gewesen sein, warum im Vorjahr viele Stellen zu besetzen gewesen waren.

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Der Kanton Zürich vermutet, dass der grosse Lehrermangel im Vorjahr eine Pandemie-Folge war. Jetzt sieht es wieder besser aus. (Symbolbild)
Schulen Lehrer Luzern
Im Kanton Luzern herrscht hingegen ein «grosser Mangel» an Lehrkräften. (Symbolbild)
Schulen Lehrer Aargau
Im Kanton Aargau ist die Situation «in etwa gleich prekär wie im Vorjahr zur selben Zeit». (Symbolbild)
Schulen Lehrer Quereinsteiger§
Mehrere Kantone wollen auch dieses Jahr mit Quereinsteigern dem Mangel an Lehrpersonen entgegenwirken. (Symbolbild)

«Auch die wirtschaftliche Situation wirkt sich jeweils auf die Stellensituation in den Schulen aus.» Krisen und Verunsicherungen wie aktuell die Teuerung oder der Krieg führten dazu, dass Stellen bei der öffentlichen Hand attraktiver seien.

Quereinsteiger gesucht

Wie die Situation zu Beginn des neuen Schuljahrs aussehen wird, lässt sich abschliessend noch nicht sagen. Viele Kantone zeigen sich allerdings zuversichtlich, die ausgeschriebenen Stellen besetzen zu können.

Damit das auch gelingt, haben die Kantone unterschiedlichste Massnahmen getroffen. Öfters geht es dabei ums Geld. So wurden in Zug die Löhne der Lehrpersonen auf Kindergartenstufe mit jenen der Primarstufe gleichgestellt.

Nidwalden wiederum will die Lohnungleichheit bei Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern «ausmerzen». In vielen Kantonen gibt es zudem Arbeitsgruppen oder Projekte, die sich mit dem Fachkräftemangel an den Schulen auseinandersetzen.

Wie stehen Sie zu Quereinsteigern an Schulen?

Nicht um die Wiedereinsteiger, sondern um die Quereinsteiger, wollen sich gleich mehrere Kantone bemühen. Dass man im Sommer 2022 Personen ohne Lehrdiplom habe anstellen können, habe zur grössten Entspannung geführt, heisst es aus Zürich.

Schaffhausen hat letztes Jahr das Quereinsteiger-Programm «ready for teaching» ins Leben gerufen, das weitergeführt werden soll. Im Kanton Aargau werden Lehrgänge angeboten, die nicht vor, sondern parallel zum Unterrichten angeboten werden. Diese seien auf sehr grosses Interesse gestossen.

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