Der Sommer lockt viele in die Badi oder den Park. Doch wo Leute sind, bleibt Müll liegen – vor allem, wo junge Leute sind, ärgert sich ein Reinigungs-Beamter.
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Müll liegt auf einer Bank am Turbinenplatz in Zürich. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Beamter der Stadt Bern ärgert sich über Schüler, die ihren Müll liegen lassen.
  • Ein Jugendpsychologe ist sicher: Man müsste die Jungen in der Schule mehr putzen lassen.
  • Das sei an einigen Schulen in Japan so – in der Schweiz seien die Teenies «verwöhnt».
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Faul, selbstgefällig und jetzt auch noch eine Zumutung für die Umwelt: Die Vorwürfe gegen die Generation Z reissen nicht ab. Ein Berner Beamter klagt bei Nau.ch, die Jungen würden eher zu Müllsündern als die Alten – «das ist wohl eine Generationenfrage.»

Etwa beim Waisenhausplatz im Zentrum von Bern, wo sich nebenan eine Schule befindet, sei das ein Problem. Andreas Niklaus, Leiter Strassenreinigung der Stadt, ärgert sich: «Die Schüler lassen den Müll einfach liegen, wenn es keinen Platz mehr hat.»

Schweizer Teenies «zu wenig in Müllentsorgung eingebunden»

Jugendpsychologe Allan Guggenbühl erklärt sich das so: «Mein Eindruck ist, dass man die nächste Generation zu wenig einbindet in die Müllentsorgung. Wir müssten ihr frühzeitig die Mitverantwortung für die Müllentsorgung übergeben.»

In Japan zum Beispiel sei es anders. «Dort gibt es Schulen, bei denen die Jugendlichen für die Müllentsorgung und Reinigung der Schule verantwortlich sind. Sie müssen den Pausenplatz putzen, die Schulzimmer und so weiter», sagt Guggenbühl zu Nau.ch.

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Ein Mitarbeiter der Stadt Bern ärgert sich über Schüler, die Müll auf dem Waisenhausplatz liegen lassen. (Archivbild)
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Sein Fazit: «Das ist wohl eine Generationenfrage.» (Archivbild)
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Jugendforscher Allan Guggenbühl meint: «Mein Eindruck ist, dass man die nächste Generation zu wenig einbindet in die Müllentsorgung.»
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«Wir müssten ihr frühzeitig die Mitverantwortung für die Müllentsorgung übergeben», findet er. (Archivbild)
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Laut dem Schweizer Kompetenzzentrum gegen Littering IGSU littern Junge wohl mehr, weil sie häufiger in Gruppen unterwegs sind. (Archivbild)

«Auf diese Weise realisieren und lernen sie, dass alle für die Müllentsorgung verantwortlich sind.» Anders in der Schweiz: «Wir ‹verwöhnen› die Schüler, indem wir anderen – Putzequipen – die Entsorgung überlassen. Wenn die nächste Generation selbst Verantwortung übernehmen muss, dann wird sie auch sensibilisiert.»

Junge littern mehr, weil sie oft in Gruppen unterwegs sind

«Jugendliche und junge Erwachsene werden oft als die Hauptschuldigen von Littering ausgemacht. Ganz so einfach ist die Lage allerdings nicht», sagt Nora Steimer von der Umweltorganisation IGSU.

«Entscheidend, ob eine Person littert, ist weniger ihr Alter, sondern vielmehr die Situation, in der sie sich befindet.»

Dabei spielen zum Beispiel folgende Faktoren eine Rolle: «Ist man mit einer Gruppe unterwegs? Wird Alkohol konsumiert? Liegt bereits viel Abfall am Boden?»

Littering ist:

Heisst: «Wenn Jugendliche und junge Erwachsene möglicherweise vergleichsweise oft littern, dann nicht, weil sie jung sind.» Vielmehr habe das damit zu tun, dass sie häufiger draussen in der Gruppe trinken, so Steimer.

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