ETH-Forscher Piel wird mit hochdotiertem Medizinpreis ausgezeichnet
Der Jung-Preis für Medizin, einer der renommiertesten Medizinforschungspreise Europas, wurde an den ETH-Mikrobiologen Jörn Piel verliehen.

Der ETH-Mikrobiologe Jörn Piel ist mit dem Jung-Preis für Medizin ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung sei einer der höchstdotierten und renommiertesten Medizinforschungspreise Europas, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) am Donnerstag mit.
Er erhält ein Preisgeld von 150'000 Euro. Damit will er laut der Mitteilung eine Postdoktorandinnenstelle finanzieren.
Piel beschäftigt sich in seiner Forschung hauptsächlich mit Naturstoffen aus Bakterien, die medizinisch verwendet werden könnten. «In Bakterien schlummern viele unentdeckte Naturstoffe, die antibiotisch wirken und uns somit helfen können, die Antibiotikakrise zu meistern», erklärte der Forscher in der Mitteilung.
Piel: Akademische Forschung soll bei Antibiotika-Entwicklung einspringen
Firmen seien ziemlich zurückhaltend bei der Erforschung dieser Substanzen, unter anderem weil sich das für sie meist nicht rechne. Die Entwicklung neuer Antibiotika sei teuer, und kaum sei eines auf dem Markt, könnten schnell Resistenzen dagegen auftreten. «Die akademische Forschung soll diese Lücke schliessen», so Piel.
Die in Hamburg ansässige Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung verleiht den Hunbg-Preis für Medizin seit 1976. Mit ihren jährlich verliehenen Preisen würdigt sie nach eigenen Angaben herausragende wissenschaftliche Leistungen, die das Potenzial haben, Diagnostik und Therapie nachhaltig zu verändern oder dies bereits getan haben.
Insgesamt ist der Preis mit 300'000 Euro dotiert. Dieses Jahr wurde neben Piel auch Elena Conti vom Max-Planck-Institut für Biochemie in München geehrt.