In London werden Hunde zur Erkennung von Corona-Infizierten ausgebildet. Auch in der Schweiz wäre ein solcher Einsatz denkbar.
Polizeihund corona
Polizeihunde im Einsatz. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In England könnten schon bald Hunde am Flughafen Corona-Infizierte erschnüffeln.
  • Auch in der Schweiz wäre ein solcher Einsatz möglich.

Wie lassen sich Corona-Infizierte rasch erkennen? Dieser Frage geht die Forschung auf der ganzen Welt nach. Die aktuell verfügbaren Tests sind relativ zuverlässig, kosten aber Zeit und Geld. Um Fälle wie den des Schweizer Reisenden, der in England nicht in Quarantäne ging, zu verhindern, wäre ein Soforttest praktisch.

Einen neuen Ansatz dazu verfolgt das Tropeninstitut in der britischen Hauptstadt London. Hunde sollen am Körpergeruch von Menschen erkennen, ob eine Infektion mit Covid-19 vorliegt oder nicht. Die feinen Hundenasen bemerken Geruchsveränderungen die entstehen, wenn der Körper mit einer Krankheit kämpft.

Zoll Polizeihund
Ein Polizeihund des Zolls bei der Gepäckkontrolle in Lugano (TI). - Keystone

Bei anderen Krankheiten wie Malaria hat das bereits funktioniert, wie Forschungsleiter James Logan gegenüber SRF «10vor10» erklärt. Seinen Berechnungen zufolge können die Vierbeiner noch vor Jahresende beispielsweise am Flughafen eingesetzt werden.

Kommen die Corona-Hunde auch in der Schweiz?

Auch in der Schweiz wäre ein Einsatz von Spürhunden möglich, wie Andreas Rogger, Geschäftsführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft erklärt. «Bei gewissen Krankheiten wie Diabetes und Epilepsie funktioniert das und wird auch in der Schweiz eingesetzt». Ob und wie zuverlässig die Hunde Corona-Infizierte erschnüffeln können, lässt sich aber noch nicht mit Sicherheit sagen.

«Bislang haben wir noch keinen entsprechenden Auftrag erhalten», so Rogger. Die Infrastruktur für eine solche Ausbildung wäre aber da, gerade bei Armee und Polizei. Wenn man vortrainierte Hunde und entsprechende Geruchsproben benutzen könnte, wäre eine Ausbildung in sechs Monaten machbar, so der Geschäftsführer.

Das BAG hat auf eine entsprechende Anfrage bisher nicht reagiert.

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