Drei Pendlerinnen litten diese Woche unter der Klimaanlage der SBB. Trotz noch niedriger Aussentemperaturen hat es ihnen kalt in Nacken und Rücken geblasen.
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In Zügen der SBB läuft bereits die Klimaanlage. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch-Leserinnen berichten, dass sie diese Woche beim Pendeln mit der SBB gefroren haben.
  • In den Zügen bläst schon die Klimaanlage. Womit kaum jemand klarkommt.
  • Laut SBB ist das System aber teilautomatisiert – und passt sich europäischen Standards an.
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Dieses Wochenende wird es wieder warm. Für die Schweiz sind bis zu 27 Grad vorhergesagt. Doch die Klimageräte der SBB feiern etwas zu früh.

Denn: In mehreren Zügen der Bundesbahnen ist es diese Woche kalt.

«Ich vermute, dass bereits die Klimaanlage läuft», sagt Alexandra D*. «Ich habe am Montag die ganze Fahrt von Winterthur nach Zürich über gefroren. Obwohl ich einen dicken Kapuzenpulli trug.»

Zwar hat die 28-Jährige dreimal den Sitzplatz gewechselt, aber überall blies ihr kalte Luft in den Nacken. «Am nächsten Tag habe ich meinen Wintermantel mitgenommen – nur für die eiskalte Fahrt zur Arbeit», so Alexandra weiter.

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Wie kühl oder warm es in einem Zug der SBB ist, ist von vielen Faktoren abhängig.
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Das System ist teilautomatisiert. Funktioniert aber nicht immer einwandfrei, wie Nau-Leserinnen berichten. (Symbolbild)
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Die Frauen haben die letzte Woche beim Pendeln stark gefroren. (Symbolbild)

Ähnlich äussert sich Leonie M.*: «Nachdem ich Anfang Woche auf der Strecke Basel–Bern unterwegs war, hab ich richtig Halsschmerzen bekommen. Die Klimaanlage war gefühlt voll aufgedreht.» Ausserdem wären laut der 25-Jährigen zurzeit einige erkältete Pendler unterwegs, deren Viren durch das Belüftungssystem verbreitet werden.

Anna H.* trägt jetzt sogar einen Schal im Schnellzug von Zürich nach Bern. «Auf der Verbindung ist es seit mindestens einer Woche richtig kalt», sagt sie. Auch sie spürt immer wieder einen Luftzug – «entweder von der Lüftung oder einer Klimaanlage».

Klimageräte der SBB sind teilautomatisiert

Warum lässt die SBB die Passagiere frieren? «Wie kühl oder warm es in einem Zug ist, hängt unter anderem von der Aussentemperatur ab. Und ist teilautomatisiert», sagt Mediensprecher Bas Vogler. Temperatursensoren am Fahrzeug messen, wie warm es draussen ist. Der Mittelwert ist dann für die Bestimmung der Innentemperatur ausschlaggebend sowie für die Bemessung der Frischluftzufuhr.

Heisst: An Hitzetagen mit über 30 Grad Aussentemperatur soll die Innentemperatur circa fünf bis zehn Grad darunter liegen. Dies entspreche den europäischen Normen, an denen sich auch ausländische Bahnen orientieren würden, sagt Vogler. Doch diese Woche lagen die Temperaturen in der Schweiz gerade mal bei 15 Grad. Warum springt also bereits die Klimaanlage an?

Frieren Sie in letzter Zeit auch im Zug?

«Nebst der Aussentemperatur haben zahlreiche weitere Faktoren einen Einfluss auf die Klimatisierung», führt Vogler aus. Zum Beispiel: Fährt der Zug? Wenn ja, wie schnell? Und wie viele Passagiere sind an Bord?

Eine gute Nachricht: Das Zugpersonal kann die Temperatur auf Wunsch manuell nach oben oder unten korrigieren. Allerdings nur um bis zu zwei Grad. Wer also vor dem Sommer mit dem Zug reist, sollte seine Kleidungsschichten noch nicht zu Hause lassen. In den Zügen der SBB wirds noch kalt.

* Name von der Redaktion geändert.

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