Mieterinnen und Mieter werden zum Teil erst jetzt über eine Mietzinserhöhung informiert – dabei könnte der Zinssatz schon im Dezember noch weiter steigen.
miete
Mietwohnungen in der Schweiz. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon im Dezember könnten die Mieten in der Schweiz noch weiter erhöht werden.
  • Trotzdem erhalten einige Mieterinnen und Mieter die bisherige Erhöhung erst jetzt.
  • Sie hätten schon fast nicht mehr damit gerechnet, sagen zwei Nau.ch-Leser.
Ad

Noch immer flattern nach der Referenzzinserhöhung im Juni bei vielen Mietern und Mieterinnen schlechte Neuigkeiten ins Haus.

So auch bei Nau.ch Leser Marco S.* Er hat erst jetzt einen Brief der Verwaltung im Briefkasten gefunden. «Eigentlich hatte ich ja den ganzen Sommer schon mit einer Mietzinserhöhung gerechnet», sagt er.

Wurde Ihre Miete auch schon erhöht?

«Dennoch hat mich der Zeitpunkt auf dem falschen Fuss erwischt. Als ich Ende September aus den Ferien zurückkam und einen Brief der Verwaltung im Briefkasten vorfand, war ich geschockt: Die monatliche Miete steigt Anfang 2024 um 85 Franken – das sind über 1000 Stutz im Jahr!»

«Betrag hat mich schockiert»

Auch Leserin Simone F. ist überrascht. «Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet», meint sie. «Zumal wir uns mit dem Vermieter eigentlich gut verstehen und er uns nicht vorgewarnt hat.»

Und: «Der Betrag hat mich schon etwas schockiert. Es sind 100 Franken mehr pro Monat – ab April 2024.»

Die beiden Nau.ch-Leser dürften nicht die einzigen Betroffenen sein. Die Vermieter, die das bisher nicht getan haben, können immer noch die Mietzinsen erhöhen. Und im Dezember könnte bereits der nächste Preis-Schock folgen.

Wohnungsnot
In gewissen Regionen der Schweiz droht eine Wohnungsnot.
Franken
Der Bund hat den Referenzzinssatz auf 1,5 Prozent erhöht. Experten rechnen mit weiteren Schritten in den nächsten Jahren.
Bern
Dadurch dürften für viele Schweizerinnen und Schweizer die Mieten teurer werden.
Zürich
Ein Zürcher Mieter könnte beispielsweise statt 2000 Franken bald 2130 Franken zahlen müssen.
Mieten
Am stärksten betroffen sind laut einer Expertin die Regionen, wo derzeit die Nachfrage am grössten ist.

«Viele Vermietende warten auf die nächste Mitteilung des Bundesamts für Wohnungswesen», erklärt Walter Angst vom Mieterverband Zürich jedoch. Am 1. Dezember könnte nämlich der Referenzzins auf 1,75 Prozent weiter ansteigen.

Bis dahin ist die erste Welle an Mietzinserhöhungen in seinen Augen erst mal vorbei. «Aktuell werden kaum noch Mietzinserhöhungen verschickt», erklärt er. «Im Moment coachen wir viele Mieter und Mieterinnen für die anstehenden Schlichtungsverhandlungen.»

«Regelmässige Anfragen»

Auch Sabina Meier vom Mieterverband Bern erklärt: «Der erste Peak ist vorbei. Da die Erhöhungen an die Kündigungsfristen gebunden sind und die je nach Vertrag individuell festgelegt werden können, gibt es allerdings immer noch regelmässige Anfragen dazu.»

Verträge, die beispielsweise nur zwei Kündigungsdaten pro Jahr haben, können auch nur zu diesen bezüglich der Miete angepasst werden. «Ansonsten kann die Verwaltung den Zeitpunkt selber wählen», so Meier.

*Name der Redaktion bekannt

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenFerienAngst