In der Schweiz haben 2016 rund 615'000 Personen unter Einkommensarmut gelitten. Während für die meisten Betroffenen Armut nur eine vorübergehende Erfahrung ist, gilt rund ein Prozent der Bevölkerung als dauerhaft arm.
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Ein hohes Armutsrisiko betrifft vor allem Alleinerziehende. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Prozent der Schweizer Bevölkerung gilt als dauerhaft arm.
  • Die definierte Armutsgrenze liegt bei durchschnittlich 2247 Franken pro Monat für eine Einzelperson.
  • Für eine Familie mit zwei Kindern liegt der Wert bei 3981 Franken.
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Im Vergleich zu 2015 stieg die Armutsquote der Bevölkerung in Privathaushalten von 7,0 auf 7,5 Prozent an, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Dieser Anstieg liegt innerhalb des statistischen Schwankungsbereichs.

Von den Erwerbstätigen lebten 3,8 Prozent unterhalb der Armutsgrenze, was 140'000 Personen entspricht. Wie in den Vorjahren wurden 2016 Personen, die alleine oder in Einelternhaushalten mit minderjährigen Kindern lebten, Personen ohne nachobligatorische Ausbildung und Personen in Haushalten ohne Erwerbstätige besonders häufig als arm eingestuft.

Familie Alleinerziehende Schweiz
Alleinerziehende haben es in der Schweiz finanziell am schwierigsten. - Keystone

Als arm gelten nach amtlicher Definition Personen, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um die für ein gesellschaftlich integriertes Leben notwendigen Güter und Dienstleistungen zu erwerben. Allfällige Vermögenswerte werden in der Armutsstatistik nicht einbezogen.

Die verwendete Armutsgrenze leitet sich von den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) ab. 2016 betrug sie durchschnittlich 2247 Franken pro Monat für eine Einzelperson und 3981 Franken für zwei Erwachsene mit zwei Kindern.

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