Edelweiss verkauft neu Snus an Bord. Auch die Swiss will bald nachziehen. Die Nikotin-Offensive sorgt für Kritik. Das locke Raucher auch noch zum Beutel.
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Die Edelweiss verkauft neu im Flieger auch tabakfreie Nikotin Pouches. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Edelweiss-Passagiere können neu im Flugzeug Nikotin Pouches kaufen.
  • Auch die Swiss verkündet, dass man schon im Dezember nachziehen will.
  • Anders als Zigaretten dürfen die Beutel während des Fluges konsumiert werden.
  • Die Airlines schlagen damit mit der Sucht der Passagiere Profit, so der Vorwurf.
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Diese Neuheit bei der Fluggesellschaft Edelweiss passt nicht allen. Schweizer Touristen, die mit der Airline fliegen, können jetzt an Bord nebst Zigaretten auch Snus kaufen. Die tabakfreien Nikotin-Beutel sind neu seit diesem Sommer im Angebot, bestätigt die Airline gegenüber Nau.ch.

«Wir haben immer wieder Rückmeldungen von Gästen erhalten, dass das Bedürfnis an solchen Produkten besteht. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden», erklärt Mediensprecher Andreas Meier.

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Wer bei Edelweiss den Duty-Free-Katalog aufschlägt, dem entgeht die neue Snus-Werbung nicht.
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Zwischen 2021 und 2022 ist der Anstieg der Importe von Snus und Kautabak um 40 Prozent angestiegen.
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Wohl rund 180'000 Schweizer konsumieren Snus – Tendenz steigend.
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Sucht Schweiz kritisiert das neue Angebot von Edelweiss an Bord: So würden Raucher (im Flieger verboten) auch noch zum Snusen verleitet.

Die Nikotin-Beutel werden im Duty-Free-Katalog prominent beworben. Fluggäste, die nicht gerne lesen, werden via Lautsprecher-Durchsage erinnert. Und schliesslich fährt das Bord-Personal mit dem Wagen durch die Reihen. Die neuen, blauen Dosen sind gut sichtbar platziert.

Konsumierst du Nikotin?

Immer mehr Schweizer konsumieren Snus: «Das nutzt Edelweiss aus»

Snus ist bei Schweizern immer beliebter. Wie eine Erhebung im Jahr 2023 ergab, greifen bereits mehr als zwei Prozent der Bevölkerung (rund 180'000 Menschen) zum Beutel. «Die Tendenz ist steigend», sagt Markus Meury von Sucht Schweiz.

Dass Edelweiss die Nikotin-Beutel nun auch im Flieger verkauft, kommt bei der Stiftung nicht gut an.

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Schon 2,1 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer greifen zu Snus. - Obsan

«Vom Profit her ist es naheliegend. Nikotin ist nach Crack und gleich wie Heroin eine der am stärksten abhängig machenden Substanzen. Zahlreiche Menschen mit Nikotinsucht haben auch auf den Flügen den Drang, zu konsumieren. Das nutzt Edelweiss hier aus.»

Riesen-Werbung im Bord-Heftli: Raucher werden zum Snusen verleitet

Was Meury vor allem kritisiert, ist die Riesen-Werbung im Flugi-Heft. «Mit der Promotion dieser Nikotinform, welche auch an Orten mit Rauch- und Vapeverbot konsumiert wird, wird einer der Gründe für den Rauch- und Nikotinausstieg reduziert. Nämlich, dass das Rauchen und Vapen an vielen Orten schwieriger wird. Und in gewissen Momenten ein Ausstieg gar eingeübt werden könnte.»

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Eine halbe Seite im Bord-Heftli gross ist die Snus-Werbung. - Edelweiss

Raucher werden also «verleitet», auch noch Snus zu konsumieren. Zudem «halten solche Angebote die Menschen im Rauchen gefangen».

Meury verweist auf eine Bevölkerungsbefragung, die zeige: Nur wenige Menschen würden Snus und Nikotin-Beutel nämlich für den Rauchausstieg nutzen. «Sie sind eigentlich eine Alternative zum Rauchausstieg ...»

Mit der Kritik von Sucht Schweiz konfrontiert, sagt Edelweiss. «Wir nehmen das Thema ernst und werden Sucht Schweiz zeitnah dazu kontaktieren und es mit ihnen bilateral anschauen.»

Auch die Swiss geht in die Nikotin-Offensive

Noch ist Edelweiss mit dem Snus-Angebot alleine unter den Schweizer Airlines – aber nicht mehr lange. Die Nikotin-Beutel können ab dem 1. Dezember auch an Bord der Swiss gekauft werden, wie Mediensprecher Michael Pelzer verkündet.

«Ausgenommen davon sind Flüge zu und von Destinationen, in denen solche Produkte nicht eingeführt werden dürfen.» Das sind Singapur, Island, Sri Lanka und Malta.

Als Grund für die Nikotin-Offensive nennt Swiss den gleichen wie Edelweiss. «In diesem Fall reagieren wir auf die gestiegene Nachfrage nach rauchfreien Alternativen zu herkömmlichen Tabakprodukten. Über eine längerfristige Aufnahme in unser Sortiment entscheiden wir zum gegebenen Zeitpunkt.»

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