Die Schweizerische Post baut um. Der viel kritisierte Filialabbau soll gestoppt werden. 800 Filialen sollen bleiben. Die Gewerkschaft ist trotzdem besorgt.
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Eine Filiale der Schweizerischen Post. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Post will in den nächsten Jahren gezielt wachsen.
  • Dafür will sie die notwendigen Investitionen aus eigener Kraft aufbringen.
  • Die Post öffnet ihr Netz für Partnerunternehmen.
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Die Schweizerische Post will in den kommenden Jahren gezielt wachsen. Dazu gehört der Service public, welcher einer dynamischen Schweiz gerecht werden soll. Auch der Transport von Waren und Informationen, sowie die Finanzdienstleistungen sollen verbessert werden.

Die dafür notwendigen Gelder will die Post selbst erwirtschaften, wie sie in der heutigen Medienmitteilung schreibt.

Post: 800 Filialen sollen erhalten bleiben

Eine deutliche Kursänderung plant die Post bei der Entwicklung ihres Netzes. Dieses soll geöffnet werden für Dienstleistungsunternehmen und Behörden.

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Die Schweizerische Post muss derzeit eine Flut von Päckchen und Paketen bewältigen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Der Beizug von Dritten in den Poststellen soll diesen den physischen Kontakt mit ihren Kunden ermöglichen. Zudem profitieren die künftigen Partner vom Service der Post. Ziel sind eigentliche Dienstleistungszentren.

Die Zahl der von der Post betriebenen Filialen soll sich bei 800 einpendeln. Mit dieser Kursänderung solle der Umbau des Poststellennetzes beendet sein, versichert die Post. Konzernchef Roberto Cirillo erklärt, dass Jobs gesichert seien: «Unsere Strategie basiert auf einem Aufbau von Stellen.»

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Die Schweizerische Post will in den nächsten Jahren gezielt wachsen. - Keystone

Diese neue Strategie bis 2024 kündigte die Post am Donnerstag an. Der Umbau soll 2021 beginnen. In den letzten zwanzig Jahren habe sich der Markt für die Post stark geändert, begründet das Unternehmen seine neue Strategie. Die Briefmengen und das Schaltergeschäft brachen ein, der Paketmarkt hingegen boomt.

Drei Milliarden in Logistik und Kommunikation

Die internationale Warenlogistik will die Post ausbauen. In Logistik und digitale Kommunikation will die Post in der Laufzeit der neuen Strategie drei Milliarden Franken investieren.

Die Gewerkschaft Syndicom sieht das Potenzial, welches dieser Umbauschritt mit sich bringt. Allerdings gibt sich Sektorleiter Matteo Antonini besorgt: «Versprechen werden nicht ausreichen. Wir werden auf Verpflichtungen beharren und auch die Politik ist gut beraten, die Ansprüche der Bevölkerung gesetzlich abzusichern. Ansonsten kann aus dem Umbau rasch ein Abbau werden.»

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