Die neue Comédie de Genève ist am Samstag im Beisein von Bundesrat Alain Berset offiziell eingeweiht worden. Das 100 Meter lange Gebäude und neue Wahrzeichen des Stadtteils Eaux-Vives gibt den darstellenden Künsten einen starken, in die Region ausstrahlenden Impuls. Die offenen Türen lockten bereits am Sonntag über 6000 Neugierige an.
Comédie de Genève
Bundesrat Alain Berset eröffnet offiziell die neue Comédie de Genève. - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) sagte bei der Eröffnungszeremonie am Samstagabend: «Ich lebe noch».
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Dies könnte der Freudenruf des Theaters sein, das von einer monatelangen Pandemie heimgesucht wurde und nun in einem neuen Rahmen zu neuem Leben erwacht.

Berset strich die «Geschichte und den Geist der Institution» hervor. Schliesslich hatten die Genfer mehr als drei Jahrzehnte auf die neue Comédie gewartet. 1913 gegründet, befand sich das Comédie-Theater damals noch im Stadttei Plainpalais.

1988 hatte der Regisseur Matthias Langhoff den baufälligen Zustand des Gebäudes angeprangert und Genf dazu gedrängt, die nötigen Mittel bereitzustellen, um seine Theater-Ambitionen zu verwirklichen. Das neue Gebäude, das im Frühjahr von Fachleuten übernommen wurde, steht heute auf der Esplanade des Bahnhofs Eaux-Vives.

«Es brauchte Träume und Überzeugung», sagte Thierry Apothéloz, Staatsrat für Kultur, der an das klare Ziel der neuen Comédie, einer «Infrastruktur von strategischem Interesse», erinnerte, die sich in den Rang internationaler Bühnen einreihen solle. Der Kanton wolle die Comédie nachhaltig unterstützen, fügte er hinzu.

«Wir brauchen starke Gesten angesichts von Krisen», sagte Natacha Koutchoumov, Co-Direktorin der neuen Comédie, in einer Dankesrede, die sie zusammen mit ihrem Partner Denis Maillefer hielt. Nach einer leeren Saison 2020-2021 hat das Duo ein sehr dichtes Programm 2021-2022 zusammengestellt.

Das 100 Meter lange und 40 Meter breite Glasgebäude wurde von FRES Architects entworfen, dem Gewinner des 2009 von der Stadt Genf ausgeschriebenen Wettbewerbs. Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich auf 94 Millionen Franken, wovon 45 Millionen vom Kanton getragen werden. Das jährliche Betriebsbudget beträgt 16 Millionen.

Der Bau wurde für den Raum Genf konzipiert und bietet einen grossen vorderen Saal mit 498 Sitzplätzen, der auf eine 26 m breite und 17 m tiefe Bühne ausgerichtet ist. Ein weiterer modularer Raum bietet je nach Konfiguration 200 Sitzplätze. Ziel ist es, die Möglichkeiten für Inszenierungen, Choreographien und Aufführungen zu erweitern.

Probenräume und Konstruktionswerkstätten machen die neue Comédie zu einem wahren Bienenstock für die Produktion von Aufführungen von A bis Z. Während der Schliessung aufgrund der Corona-Pandemie wurden in diesen Mauern sechs Aufführungen vorbereitet. Die neue Comédie wurde also als Produktionsort von Aufführungen konzipiert.

Die Öffentlichkeit konnte die neue Comédie am Sonntag ab 10.00 Uhr erkunden. Die einzige Bedingung für Besucher war, dass sie geimpft sind oder einen negativen Covid-19-Test haben.

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