Der Polizist Joe Marshall erledigt in «Samurai Cop» die Schurken reihenweise. Die Kultmoviegang zeigt das schrottig-spassige Machwerk im Berner CineClub.
Kultmoviegang «Samurai Cop»
Die Perücke sitzt beim «Samurai Cop» (Mathew Karedas). - Cinema Epoch
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • «Samurai Cop» vom Iraner Amir Shervan ist ein Geheimtipp des Trashfilms.
  • Schlechte Schauspieler, bizarre Dialoge und unfreiwillige Komik sind garantiert.
  • Die Kultmoviegang zeigt den Streifen am Freitag, 29. März 2019 im CineClub.

Im Dezember 2014 gründete ein Haufen Zelluloid-Liebhaber den Verein namens «Kultmoviegang». Das Ziel: Unterhaltsam schlechte Filme in die Lichtspielhäuser zu bringen. Einmal im Monat zeigt die Kultmoviegang deshalb ein ausgewähltes Werk.

Für die erste Vorführung in Zürich wählte man eine wahre Perle des Genres aus: «Samurai Cop» von Amir Shervan. Der Startschuss für viele weitere Anlässe wurde damit abgegeben, mittlerweile finden diese primär in Bern statt.

Hit des schlechten Geschmacks

Im Jahre 1991 erschien der Actionfilm «Samurai Cop». Für eine lange Zeit fristete die kostengünstige Antwort auf «Lethal Weapon» ein Schattendasein. Das änderte sich, als 2013 die Verantwortlichen des amerikanischen Labels «Cinema Epoch» den Film fürs Heimkino aufmöbelten.

Rasch fand der Streifen Verbreitung und avancierte zum Hit des schlechten Geschmacks. Zu Recht, denn «Samurai Cop» bietet viel Kurzweil. Worum geht es überhaupt? Der Polizist Joe Marshall (Mathew Karedas) will mit seinem Partner Frank Washington (Mark Frazer) eine gewalttätige Yakuza-Bande stoppen.

Shervan kam ursprünglich aus dem Iran und wollte den Film nach «amerikanischer» Art drehen. Knallharte Action, markige Sprüche plus grimmige Charaktere. Das ernst gemeinte Resultat ging nach hinten los.

Es fängt bereits damit an, dass der Hauptdarsteller die mimische Bandbreite eines Steins besitzt. Mit starrer Mine hangelt sich Hauptdarsteller Kareda (im Abspann als Matt Hannon aufgeführt) durch die kargen Kulissen. In manchen Szenen verwendet Kareda eine Perücke, welche sich in Kampfszenen als nicht besonders sattelfest entpuppt.

Stümperhaftes Drehbuch, charmante Musik

Das stümperhaft geschriebene Drehbuch legt ihm dabei allerhand schlichte Dialoge in den Mund. Besonders komisch wird es, wenn der Bulle sein «Japanisch» auspackt. An seiner Seite bietet Frazer allerhand Grimassen und flotte Sprüche.

Interessant sind auch die plötzlichen zusammenhangslosen Wechsel von Schauplätzen. Als Musikuntermalung dient simples Gedudel, welches sich eingängig im Gehörgang festsetzt. Die Synthesizer-Klänge verleihen dem Geschehen einen Hauch von Charme.

Die Kultmoviegang lädt zum Jubiläum

Diese bombensicheren Zutaten eignen sich besonders für einen feuchtfröhlichen Kino-Abend. Das passt: Für die Kultmoviegang steht die 30. Vorführung vor der Tür.

Zur Feier zeigt sie am Freitag, 29. März 2019 um 20:45 Uhr «Samurai Cop» im CineClub in Bern. Zuvor gibt es eine ordentliche Einstimmung.

Das Rahmenprogramm besteht aus einem Quiz und diversen Wettbewerben. Dazu werden gebastelte Verkleidungen offeriert.

Während des Films darf man das Geschehen zudem nach Herzenslust kommentieren. Als Sahnehäubchen obendrauf präsentiert der «Samurai Cop»-Darsteller die Einführung mit einem Video.

Die Produktionsfirma Cinema Epoch hat «Samurai Cop» restauriert und fürs Heimkino veröffentlicht.
Ad
Ad