Der Kung-Fu-Klub aus Burbank schlägt sich auf einer Insel gegen Zombies und Kannibalen durch. «Raw Force» sorgt mit einer wilden Mischung für Unterhaltung.
Bild aus dem Film «Raw Force»
In «Raw Force» geht es wild zu und her. - Vinegar Syndrome
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Actionfilm «Raw Force» bedient sich gleich mehreren populären Zutaten.
  • Dem Zuschauer werden Zombies, kannibalische Mönche und Kampfkunst geboten.
  • Dieser unterhaltsame Genre-Mix läuft am Freitag, 25. Januar 2019 im CineClub in Bern.

In den frühen 1980er-Jahren liessen wandelnde Untote und Kung Fu die Kinokassen klingeln. Kleinere Studios gaben den Dreh kostengünstiger Filme in Auftrag, um vom finanziellen Erfolg profitieren zu können. Daraus entstanden international teilweise dreiste Abklatsche von asiatischen Martial-Arts-Filmen oder dem einflussreichen «Dawn of the Dead» (1978) von George A. Romero.

Während sich die meisten Nachzügler nur bei einem von beiden Elementen bedienten, warf der 1982 erschienene «Raw Force» (deutscher Titel: «Jäger des tödlichen Jade») gleich alles in einen Topf. Als Schauplatz dienten die Philippinen, welche damals ein beliebter Drehort für billige Produktionen waren.

Kung-Fu-Zombies, kannibalische Mönche und Hitler-Bärtchen

Einige Mitglieder des Kung-Fu-Klubs aus Burbank reisen mit dem Schiff auf eine Insel. Dort erwartet sie bereits eine Gruppe kannibalischer Mönche, welche sich von Frauen ernähren. Deren Fleisch dient ihnen dazu, um die auf der Insel begrabenen Kung-Fu-Zombies wieder zu erwecken. Sie sollen mit ihrer Kampfkunst die Umgebung vor Eindringlingen schützen. Der Anführer eines Menschenhandel-Rings mischt – stilecht mit Hitler-Bärtchen und deutschem Akzent – ebenfalls mit.

Verantwortlich für diese durchgeknallte Trash-Granate ist Edward D. Murphy. Das Budget betrug rund 400'000 Dollar. Seine Karriere als Inszenator nahm schnell ein Ende. Murphy drehte im Jahr 1985 zuletzt den Streifen «Heated Vengeance».

In seinem Regie-Debüt, welches er gleich mitproduziert und als Drehbuchautor veredelt hat, geht es 86 Minuten lang in flottem Tempo voran. Statt sich mit einer komplexen Geschichte oder intelligenten Dialogen rumzuschlagen, sorgt eine ordentliche Portion Anzüglichkeit und Action für Kurzweil.

Prominenz unter Laien

Bei den wenig erfahrenen Darstellern ragt mit der der Präsenz von Cameron Mitchell als Schiffskapitän ein bekanntes Gesicht der Trashfilm-Szene hervor. Mitchell, geboren am 4. November 1918, startete seine Karriere nach Engagements im Theater als Schauspieler in diversen Western, Dramen und Komödien. Er arbeitete mit zahlreichen Grössen wie Clark Gable, Gary Cooper oder Marilyn Monroe zusammen.

In den 1960ern begann sein Ruhm zu bröckeln. Auftritte in italienischen und deutschen Produktionen häuften sich. Den Status als B-Film-Akteur festigte er in den darauffolgenden Jahrzehnten. Am 6. Juli 1994 verstarb Mitchell an Lungenkrebs.

Vic Diaz, ein philippinischer Darsteller, verkörpert hier einen stets grinsenden Mönch. Diaz hat neben lokalen Produktionen auch in einigen amerikanischen Exploitation-Filmen («The Bird Cage») mitgespielt.

Rey Malonzo, welcher in «Raw Force» mit seinen schnellen Bewegungen überzeugt, spielte unter anderem in einigen philippinischen Actionfilmen als Bruce Lee-Klon mit. Später wirkte Malonzo während drei Amtszeiten als Bürgermeister in der Politik.

Rambazamba im Kino

Die Kultmoviegang-Mitglieder haben sich als bezeichnende Trash-Gourmets dem Filmchen angenommen. Sie bringen die lustige Sause am Freitag, 25. Januar 2019 im CineClub in Bern.

Zur Einstimmung gibt es im Foyer einen anästhesierenden «Evil Monk»-Shot zu kaufen. Bei einem Wettbewerb lassen sich spielerisch Eintrittskarten für zukünftige Vorstellungen gewinnen. «Raw Force» läuft ab 20:45 Uhr auf Englisch mit deutschen Untertiteln.

Das amerikanische Video-Label Vinegar Syndrome hat «Raw Force» liebevoll fürs Heimkino aufbereitet.
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